Digital Life

Angeblicher Bitcoin-Erfinder nach Enthüllung untergetaucht

Anfang Oktober wurde mit Money Electric eine Dokumentation des US-Fernsehsenders HBO ausgestrahlt, die sich mit Bitcoin befasst. Regisseur Cullen Hoback will darin das Geheimnis um den Bitcoin-Erfinder, der das entsprechende Whitepaper verfasst hat und unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt ist, gelüftet haben. 

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Demnach soll der kanadische Softwareentwickler und Krypto-Experte Peter Todd hinter Satoshi stecken. Er sagte sogar am Ende der Dokumentation, dass er Satoshi Nakamoto sei.

Todd selbst dementierte das aber nach der Ausstrahlung vehement. Laut ihm war es ein sarkastischer Scherz. Hoback hielt jedoch daran fest und meinte: “Natürlich können wir nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass er Satoshi ist, aber ich denke, wir haben gute Argumente.” 

Belästigungen

Todd selbst ist seit der Ausstrahlung der Doku untergetaucht. Das berichtet Wired. Demnach gab es mehrere Leute, die Geld von dem vermeintlichen Bitcoin-Erfinder wollten. Eine besonders hartnäckige Person sendete ihm 25 E-Mails in 2 Tagen deswegen. 

Todd geht davon aus, dass die “Belästigungen durch Verrückte” seine neue Lebensrealität werden wird. Hauptsächlich sorge er sich aber um seine Sicherheit, was auch der Grund sei, dass er untergetaucht ist. 

“Wenn man fälschlicherweise behauptet, normale Menschen seien außergewöhnlich reich, setzt man sie Bedrohungen wie Raub und Entführung aus“, sagt Todd. Dies sei nicht nur “dumm”, sondern auch “gefährlich”. “Satoshi wollte offensichtlich aus guten Gründen nicht gefunden werden”, so der Kanadier. 

Wer ist Peter Todd?

Todd ist in der Bitcoin-Community seit vielen Jahren sehr bekannt. Als einer der Cypherpunks der ersten Stunde war er früh in entsprechenden Foren und Communities aktiv. 

Der heute 39-Jährige wäre zum Zeitpunkt der Erstellung des Whitepapers 23 Jahre alt gewesen. In den Fokus, selbst Satoshi zu sein, rückte Todd bis vor Ausstrahlung der Doku allerdings nie ernsthaft.

Rätselraten um Satoshi

Um den Erfinder von Bitcoin ranken sich viele Mythen und Gerüchte. Seit Jahren versuchten Medien, aber auch Personen aus der Szene, die wahre Identität der Person herauszufinden, die das Bitcoin-Konzept 2008 schriftlich festhielt. Ein in Kalifornien lebender Mann mit demselben Namen hat stets bestritten, hinter dem Text zu stecken.

Der australische Computerwissenschafter Craig Steven Wright behauptete im Jahr 2016, selbst hinter dem Pseudonym zu stecken, lieferte dafür schlussendlich keinen stichhaltigen Beweis.

Spekuliert wurde auch, dass der Krypto-Experte und Informatiker Nick Szabo dahintersteckt. Diese Theorie wurde unter anderem von Elon Musk gestützt. Szabo selbst stritt es immer ab. 

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Zu den anderen Namen, die in den vergangenen Jahren kursieren, zählt etwa der verstorbene Softwareentwickler Hal Finney, der Systemingenieur Dorian Nakamoto oder der Hashcash-Erfinder Adam Back.

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