Ausgangsbeschränkungen: Google stellt Daten zur Verfügung
Google will weltweit Regierungen beim Durchsetzen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus helfen. Dazu hat das Unternehmen COVID-19 Community Mobility Reports erstellt. Darin soll deutlich werden, wie sich Veränderungen im Alltag, beispielsweise die Arbeit von zu Hause, auswirken. Das Unternehmen betont dabei, für die Erstellung des Reports seine Datenschutzregelungen nicht zu verletzen.
Der Report fasst anonymisierte Nutzerdaten zusammen, um Aussagen über das Verhalten der Menschen in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens zu analysieren. Dazu gehören der Einzelhandel, Freizeit- und Erholungsgebiete, Lebensmittelläden, Apotheken, Haltestellen sowie Arbeitsplätze und Wohngebiete. Die Daten wurden bereits über mehrere Wochen gesammelt. Die aktuellsten Informationen stammen jeweils aus den letzten 48 bis 72 Stunden.
Öffnungszeiten anpassen
Google möchte so Entscheidungsträgern beim Management der Corona-Maßnahmen helfen. So könne man anhand der Daten ablesen, welche Erledigungen als essenziell eingestuft werden müssen, schreibt das Unternehmen in einem Blogeintrag. Dazu gehören auch die Zeiten, in denen Menschen jetzt das Haus verlassen, etwa um Einkaufen zu gehen. So könnte man Empfehlungen für neue Öffnungszeiten aussprechen oder Paketzusteller informieren, wann Menschen eher zu Hause sind.
Anhand der Hauptreisezeiten könnte man zudem überlegen, weitere Busse oder Bahnen einzusetzen. So könne man verhindern, dass während der Stoßzeiten viele Menschen eng beieinanderstehen und damit ein erhöhtes Infektionsrisiko herrscht.
Voraussagen über die Pandemie
Neben den Informationen für Regierungen arbeitet Google mit Epidemiologie zusammen. Sie sollen mit den Daten bessere Voraussagen über die Entwicklung der Pandemie treffen können.
Die Daten würden aber nur als prozentuale Angabe geteilt, nicht in absoluten Zahlen. Zudem würden zu keinem Zeitpunkt persönliche Informationen, die auf eine Person zurückzuführen wären, geteilt. Die Berichte werden zunächst für 131 Länder veröffentlicht, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
In Österreich wird der Einsatz von Big Data derzeit noch diskutiert. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich dafür ausgesprochen, Daten zur Bekämpfung der Pandemie einzusetzen, die Opposition sieht das Vorhaben kritisch. Die Regierung wird derzeit von den Mobilfunkern Magenta und A1 sowie von den Krankenkassen mit anonymen Daten beliefert. Die Daten der Krankenkassen sollen für die Forschung eingesetzt werden.