Autofrachter mit E-Autos an Bord in der Nordsee in Brand geraten
Vor der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland ist Feuer auf einem Frachtschiff mit rund 3.000 Autos ausgebrochen. Ein Mensch sei ums Leben gekommen, teilte die Küstenwache am Mittwoch mit.
Die übrigen 22 Mitglieder der Besatzung konnten demnach gerettet werden, einige seien verletzt worden. Rettungskräfte sind im Einsatz, um das Feuer zu löschen und ein Sinken des Schiffes zu verhindern. Einige Besatzungsmitglieder seien von Bord gesprungen, der größte Teil war nach Angaben der Küstenwache mit Hubschraubern von Bord geholt worden.
25 Elektroautos an Bord
Das Schiff "Fremantle Highway" war unterwegs aus Bremerhaven nach Port Said in Ägypten. An Bord befanden sich 2.857 Autos. Darunter waren laut Handelsblatt auch 25 Elektroautos.
Nach ersten Erkenntnissen der Küstenwache soll eines dieser E-Autos in der Nacht Feuer gefangen haben. Der Brand habe sich danach schnell ausgebreitet. Die Besatzung versuchte den Angaben der Küstenwache zufolge, das Feuer zu löschen. Doch das sei fehlgeschlagen.
Schiff soll über Wasser gehalten werden
Mittlerweile sind mehrere Rettungsschiffe und Schlepper bei dem Schiff eingetroffen. Ziel ist es, das Schiff am Sinken zu hindern, was zu Umweltschäden führen würde. Erst im vergangenen Jahr kam es vor den Azoren zu einem Brand auf einem Autofrachter. Das Schiff konnte nicht mehr gerettet werden und sank. Auch damals wurde vermutet, dass ein Autoakku den Brand ausgelöst hat. Die genaue Brandursache konnte allerdings nicht vollständig geklärt werden.
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E-Autos brennen seltener, aber stärker
Laut einer Studie der amerikanischen Versicherungsvergleichplattform AutoinsuranceEZ treten Brände bei Elektroautos deutlich seltener auf als bei Verbrennern (die futurezone berichtete). Von 100.000 verkauften Fahrzeugen würden im Schnitt 25,1 Elektroautos im Laufe ihres Lebens zu brennen beginnen. Bei Autos mit Verbrennungsmotor liegt diese Zahl bei 1.529,9.
Brände von E-Autos sind in der Regel aber deutlich schwerer zu löschen. Bei brennenden Akkus werden chemische Reaktionen in Gang gesetzt, die immer wieder Flammen erzeugen können. Brennende E-Autos werden deshalb nach Möglichkeit oft in Wassertanks versenkt.