Boeing wirft Roboter raus und setzt wieder auf Menschen
Nach sechs Jahren und Millionen Dollar Kosten hat Boeing einige seiner Roboter vor die Tür gesetzt. Ursprünglich wurden die Maschinen eingesetzt, um den Rumpf des Langstrecken-Fliegers 777 zusammen zu bauen. Künftig werden das aber wieder Menschen machen, wie die Seattle Times berichtet.
Boeing erklärte, dass man einen anderen Ansatz verfolgt, der sich als "zuverlässiger erwiesen hat und weniger Handarbeit und Nacharbeit erfordert, als wenn Roboter eingesetzt werden."
Das Robotersystem bestand darin, die großen gebogenen Metallteile, aus denen der 777-Rumpf besteht, zu halten, während Löcher gebohrt und Zehntausende von Befestigungselementen hinzugefügt werden.
FAUB
Anders als beim traditionellen Bauprozess wurde der untere Rumpf so nicht verkehrt herum gebaut, sondern aufrecht. Aus diesem Grund bezeichnete Boeing das System als „Fuselage Automated Upright Build“ Prozesse, kurz FAUB.
Die Technologie wurde seit 2015 im Werk im Boeing-Werk in Everett, nahe der US-Metropole Seattle, implementiert. Die Probleme begannen aber bereits früh. Die Roboter waren fehleranfällig und produzierten beschädigte Rümpfe und andere Teile, die unvollständig zusammengebaut waren und von Hand bearbeitet werden mussten.
„Schrecklicher Fehler“
"FAUB ist ein schrecklicher Fehler", sagte ein Mechaniker im Jahr 2016. Ein anderer nannte das System "einen Albtraum", der die 777-Produktion durcheinanderbringt. Boeing bestand aber immer darauf, dass es sich nur um vorübergehende Probleme handle, die man in den Griff bekommen will. Nun zog man schließlich die Reißleine.
Statt FAUB kommt nun das System „Flex-Track“ zum Einsatz. Die Montage erfolgt immer noch aufrecht, anstelle von Maschinen fügen aber Menschen die Befestigungselemente manuell hinzu. Bis Ende des Jahres soll man die Umstellung von FAUB hinzu Flex-Track abgeschlossen haben.