Bruder von Pablo Escobar klagt Apple auf 2,6 Milliarden Dollar
Roberto Escobar, der Bruder des 1993 verstorbenen und weltbekannten Drogenbosses Pablo Escobar, klagt Apple auf insgesamt 2,6 Milliarden Dollar. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die auf der Webseite von Escobar Inc. veröffentlicht wurden.
Hintergrund ist die angeblich mangelnde Sicherheit beim iPhone. Escobar behauptet, er habe ein iPhone X gekauft, weil ihm ein Apple-Angestellter versichert habe, es sei das “sicherste Gerät auf dem Markt” und werde nie durch Sicherheitslücken verwundbar sein. Dies sei Escobar besonders wichtig, wie er betont, da es in der Vergangenheit bereits mehrere Anschläge auf sein Leben gegeben habe.
FaceTime
Laut den Dokumenten hat Escobar jedoch seltsame FaceTime-Anrufe erhalten (Hintergrund ist eine kritische Lücke, die mittlerweile geschlossen wurde). Das alles gipfelte in einer Todesdrohung, weswegen er sogar untertauchen musste.
Nun klagt er Apple auf besagte Summe wegen Vertragsbruch, Fahrlässigkeit und fahrlässiger Zufügung von emotionalem Stress. Das geforderte Geld teilt sich wie folgt auf:
- 100 Millionen Dollar, weil das Unternehmen nicht wie behauptet, ein von Sicherheitslücken freies Gerät verkauft hat.
- 500 Millionen Dollar, weil Escobar über die Facetime-Lücke nicht informiert wurde.
- 2 Milliarden Dollar, für den emotionalen Stress und Gefühle von Demütigung, Verlegenheit sowie seelischer und emotionaler Belastung und Angst.
PR Stunt
Die Klage, die im US-Bundesstaat Kalifornien eingereicht wurde und von der auch The Next Web berichtet, dürfte jedenfalls eher als PR-Stunt für die Firma Escobar Inc. gedacht sein. Dass die Klage ein iPhone betrifft, ist ebenfalls kurios, da die Firma mit dem “Escobar Gold 11 Pro” selbst (angeblich) ein vergoldetes iPhone 11 Pro verkauft. "Ruhe in Frieden Apple" heißt es auf der Produktwebseite und "Pablo gewinnt immer".
Das Angebot ist mit äußerster Vorsicht zu betrachten, da der Preis von 499 US-Dollar nur etwa die Hälfte von dem ausmacht, was Apple (ohne Gold) verlangt. Auch werden als Bezahlmethoden lediglich Überweisung, Kryptowährungen oder Western Union akzeptiert, also Plattformen, bei denen es sehr schwierig bis unmöglich ist, sein Geld zurück zu verlangen.
Kuriose Projekte
Roberto Escobar ist in der Vergangenheit bereits mehrfach mit kuriosen Geschichten aufgefallen. Ende 2019 kündigte er er etwa ein "unzerstörbares" Falt-Handy an und wollte Apple auf 30 Millionen Dollar klagen, weil es seine Kunden betrüge und "wertlose überteuerte Smartphones" verkaufe.
Zuvor wollte er bereits von Netflix eine Milliarde Dollar. Der Grund dafür waren angebliche Copyright-Verstöße der Netflix-Serie Narcos.
Auch einen Streit mit Elon Musk über Flammenwerfer kann sich der heute 73-jährige Escobar und frühere Buchhalter des Medellín-Kartells bereits auf die Fahnen heften.