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Bundesheer ersetzt die Hercules: Diese Flugzeuge stehen zur Auswahl

Vor 20 Jahren landeten die ersten 3 C-130 Hercules in Österreich. Die Transportflugzeuge wurden allerdings gebraucht gekauft, sie waren zum Zeitpunkt der Anschaffung schon 36 bzw. 35 Jahre alt. Nun soll ein Nachfolger her, wobei es bereits einige Favoriten geben soll.

Das militärische Transportflugzeug C-130 des Herstellers Lockheed Martin ist eines der am längsten gebauten Flugzeuge der Welt, das erste Exemplar wurde 1956 in den USA in Dienst gestellt. Das Bundesheer in Österreich verfügt über 3 Exemplare, der Flieger dient etwa zum Transport von Personal und Versorgungsgütern. Vor allem im Rahmen von Auslandseinsätzen kommt die Hercules zum Einsatz.

Hercules soll bis 2030 abgeschafft werden

Die in die Jahre gekommenen C-130-Maschinen sollen bis spätestens 2030 ersetzt werden, wie Militärsprecher Michael Bauer mitteilte. 4 bis 5 Flugzeuge werden gesucht. Militärische Anforderung ist, dass mindestens 2 Exemplare gleichzeitig in der Luft sein können, während die anderen Flugzeuge der Flotte gewartet oder repariert werden. Bei technisch weniger anspruchsvollen Modellen sei diese Anforderung mit 4 Stück zu realisieren, bei anderen ist das erst ab 5 möglich.

Weitere Anforderungen sind 20 Tonnen Zuladung, außerdem sollen sie in der Luft betankt werden können. Österreich verfügt selbst zwar über keine Flugzeuge für die Luftbetankung, das Manöver sei jedoch "im internationalen Verbund" möglich, wie Bauer erklärt.

Vertragsunterzeichnung erst 2024

Zudem soll das Flugzeug mit der 1-Flotten-Strategie kompatibel sein. Anders als bei einer 2-Flotten-Strategie setzt man dabei auf nur ein Flugzeugmodell, das im Einsatz ist. Der Vorteil davon ist, dass Beschaffung, Ausbildung und Unterhalt günstiger abgewickelt werden können. Bei technischen Problemen könnte aber auch die ganze Flotte gleichzeitig betroffen sein.

Die Vertragsunterzeichnung soll im 1. Halbjahr 2024 erfolgen, eine Anfrage sei an 29 Staaten verschickt worden. Es gehe nicht darum, "wer passende Maschinen verkauft, sondern auch um Kooperationen mit anderen Ländern".

2 Modelle in engerer Auswahl

In der engeren Auswahl stehen Gerüchten zufolge die KC-390 Millennium des brasilianischen Herstellers Embraer sowie die neueste Hercules-Version C-130J. So war die KC-390 etwa erst auf der Airpower in Zeltweg zu sehen. Ende März gab es ein Nutzer*innen-Treffen in Portugal, bei dem auch Österreich vertreten war.

Das Interesse an den Embraer-Transportflugzeugen, die erst 2019 in Dienst gestellt wurden, ist auch in anderen Ländern groß. Ungarn bestellte etwa Ende 2020 2 Exemplare, in den Niederlanden sollen 5 KC-390 die alten C-130-Modelle ablösen. Auch Portugal bestellte 5 Maschinen. 

Die KC-390 Millennium und die C-130J im Vergleich

Größe

KC-390: 33,9 Meter lang, 35 Meter Flügelspanne, 10,2 Meter hoch

C-130J: 29,8 Meter lang, 40,4 Meter Flügelspanne, 11,8 Meter hoch

Reichweite mit Ladung

KC-390: 5.056 Kilometer mit 14 Tonnen

C-130J: 4.074 Kilometer mit 20 Tonnen

Geschwindigkeit

KC-390: 850 km/h Höchstgeschwindigkeit, 556 km/h Reisegeschwindigkeit

C-130J: 670 km/h Höchstgeschwindigkeit, 530 km/h Reisegeschwindigkeit

Maximale Flughöhe

KC-390: 11.000 Meter

C-130J: 8.500 Meter

Maximale Zuladung

KC-390: 25.800 Kilogramm

C-130J: 21.000 Kilogramm

Ladungsvolumen

KC-390: 169 Kubikmeter

C-130J: 170,5 Kubikmeter

Mindestbesatzung

KC-390: 2 Pilot*innen + ein*e Ladungsmeister*in

C-130J: 2 Pilot*innen + ein+e Ladungsmeister*in

Maximalbesatzung

KC-390: 80 Passagier*innen

C-130J: 92 Passagier*innen

KC-390 ist günstiger als die Hercules

Außerdem soll es günstiger sein als die C-130J, genaue Zahlen gibt es allerdings nicht. Portugal zahlte 2019 für 5 Exemplare jedenfalls einen Gesamtpreis von 890 Millionen Euro. Dabei waren allerdings ein Missionssimulator und logistischer Support für 12 Jahre inklusive.

Im selben Jahr schloss auch Neuseeland einen ähnlichen Deal mit Lockheed Martin über 5 C-130J ab. Die Gesamtkosten beliefen sich auf eine Milliarde US-Dollar, was rund 920 Millionen Euro entspricht. Von der C-130J gibt es jedoch auch gebrauchte Exemplare, die günstiger sind.

Die C-130J, auch Super Hercules genannt, wurde 1999 in Dienst gestellt. Derzeit sind 500 Exemplare in 22 Ländern im Einsatz. Im Gegensatz zur KC-390, die von 2 Jet-Motoren angetrieben wird, handelt es sich bei der Hercules um eine 4-motorige Turboprop-Maschine. Sie wird unter anderem vom deutschen und französischen Militär verwendet. 

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