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China setzt Militär-Drohnen ein, um es künstlich regnen zu lassen

Die Provinz Sichuan ist in China auch als „Land des Überflusses“ bekannt. Im dortigen Sichuan-Becken herrscht etwa subtropisches Klima, weshalb ganzjährig Landwirtschaft betrieben werden kann.

Außerdem gibt es dort Schwerindustrie, die die hiesigen Bodenschätze verarbeitet. Es werden Eisen, Titan, Vanadium und Cobalt abgebaut.

Dürre sorgt für Stromknappheit

Die derzeitige Dürre setzt der Gegend aber stark zu. Nicht nur die Agrarindustrie leidet – durch die Hitze ist der Energiebedarf für Klimaanlagen höher. Die Dürre sorgt zusätzlich dafür, dass die Wasserkraftwerke weniger Strom erzeugen können.

Daher wurden von der Lokalregierung vorläufige Stromsparmaßnahmen angeordnet, weshalb viele industrielle Betriebe diese Woche geschlossen hatten. Das betrifft etwa ein Werk von Honda, genauso wie Fabriken, die zur Lieferkette von Apple und Tesla gehören.

Drohnen impfen Wolken

Um die Dürre zu bekämpfen, will es China künstlich regnen lassen. Dazu wurden am Donnerstag 2 Drohnen gestartet, berichtet CCTV. Diese sollen in einem Gebiet von 6.000 Quadratkilometern Wolken impfen. Bei diesem Cloud Seeding wird Silberiodid in der Wolkenschicht freigesetzt. Wassertröpfchen formen sich in Clustern um diese Partikel, was die Chance auf Regen erhöht.

Die Drohnenflüge sollen bis Montag andauern. Im CCTV-Video ist zu sehen, dass es sich bei der Drohne vermutlich um eine Wing Loong II handelt. Diese ist 11 Meter lang und hat eine Spannweite von 20,5 Meter. Das Startgewicht beträgt 4,2 Tonnen, sie kann bis zu 32 Stunden ununterbrochen in er Luft bleiben.

Regenmachen statt Bomben regnen lassen

Die Wing Long II ist eine Militär-Drohne. Sie kann ferngesteuert werden und autonom fliegen. Es gibt 6 Hardpoints für Waffenlast, wie etwa Bomben und Luft-Boden-Raketen. Die Vereinten Arabischen Emirate nutzen etwa die Wing Long II, um Ziele in Libyen anzugreifen.

Für zivile Zwecke gibt es die Variante Wing Loong 2H – diese wird für das Cloud Seeding genutzt. Statt Bomben tragen diese Drohnen Kanister mit Silberiodid für das Impfen der Wolken.

Sie kann zudem mit Signalverstärkern ausgerüstet werden. Kreist sie etwa über einem Katastrophengebiet, wird sie so zum fliegenden Handymasten, der ein Gebiet von bis zu 50 Quadratkilometer abdecken kann. Im Juli 2021 wurde das etwa genutzt, um in der Provinz Henan nach einer Flut eine stabile Kommunikation zu ermöglichen.

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