China rüstet Roboterhunde mit Sturmgewehren aus
Die chinesische Armee zeigt sich gerne mit Wunderwaffen und Hightech-Gerät. Vieles davon wirkt wie Propaganda oder eine dystopische Zukunftsvision, die potenzielle Feinde abschrecken soll.
Dazu gehören auch autonome Drohnen und bewaffnete Roboterhunde. Im Vergleich zu dem, was China bisher gezeigt hat, wirken die aktuellen Aufnahmen aber weit realistischer.
In dem Videoclip des chinesischen Staatsfernsehens sind 4-beinige Roboter zu sehen. Diese sollen sich am Gelände der chinesischen Armee befinden. Laut dem Video ist es eine Übung mit scharfer Munition.
Sturmgewehr am Rücken
Den Roboterhunden wurde dazu ein QBZ-95 an den Rücken geschnallt. Dabei handelt es sich um das Standard-Sturmgewehr der chinesischen Armee im Kaliber 5,8x42mm.
Die Waffe wurde auf den Kopf gedreht in einer Lafette angebracht. So kann sie stabiler und flacher am Roboter-Gehäuse montiert werden, weil das Magazin nach oben statt nach unten schaut.
Der Roboterhund soll halb-autonom sein. Das heißt er führt selbstständig grundlegende Befehle aus, wie etwa das Abgehen einer vorgegebenen Route, etwa als Patrouille. Er kann aber auch in einem bestimmten Bereich selbstständig Ziele suchen. Selbstständig angreifen tut er aber (noch) nicht. Den Schießbefehl gibt ein menschlicher Operator, der über Kameras des Roboters ein Livebild sieht.
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In der Übung ist zu sehen, wie der Roboter flach am Boden liegt und aufsteht. Ein mögliches Szenario könnte also sein, dass der Roboterhund buchstäblich auf der Lauer liegt und sich erst aktiviert, wenn seine Sensoren oder Kameras ein Bewegung registrieren. Dann wird der Operator alarmiert, der den Feuerbefehl geben kann.
Bei der Übung wird auf ein statisches Ziel, in dem Fall eine Zielscheibe mit der Silhouette eines Menschen, geschossen. Am Anfang des Videos ist aber auch eine menschliche Puppe auf einem ferngesteuerten Fahrzeug mit Kettenantrieb zu sehen. Diese werden üblicherweise eingesetzt, um den Beschuss von beweglichen Zielen zu trainieren. Es ist also möglich, dass auch getestet wurde, wie gut der Roboterhund ein bewegliches Ziel im Visier behalten kann.
Roboterhunde, die von Flugdrohnen abgesetzt werden
Im Gegensatz zu früheren chinesischen Roboterhunden sehen diese wenig spektakulär aus. Dafür scheint es aber viel realistischer, dass dieses Modell tatsächlich in Kürze bei der chinesischen Armee eingesetzt werden könnte.
Im Vorjahr wurde etwa eine Version des Roboters mit einem QJB-95 (SAW-Version des QBZ-95 zur leichten Feuerunterstützung) gezeigt – die von einer Flugdrohne im Einsatzgebiet abgesetzt wurde.
Auf einer Flugshow in China wurde 2022 erstmals eine Variante gezeigt, mit einem futuristisch aussehenden Aufbau für eine Schusswaffe. Später wurde noch ein Werbevideo dafür veröffentlicht. Da die Armee aber jetzt den eher simpler aussehenden Roboterhund testet, dürfte zeigen, dass die Science-Fiction inspirierte Variante noch nicht einsatzfähig ist.
Etwas skurril wirkt auch diese gezeigte Variante. Der Roboterhund hat einen Starter für eine Drohne am Rücken. Dabei könnte es sich um den Versuch handeln, den Robodog mit einer Kamikazedrohne für Einsätze auf kurze Reichweiten auszustatten.