Demonstranten schießen Polizei-Drohne mit Laser ab
Chile wird seit Wochen von heftigen Protesten und gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei erschüttert. Bei einer Demonstration am Mittwoch schafften es die Protestanten gemeinsam, eine Polizeidrohne zu Boden zu zwingen.
Möglich wurde das durch mehrere grüne Laserpointer, die auf das Fluggerät gerichtet waren. Auf Videos, die sich unter anderem auf Twitter verbreiteten, ist zu sehen, wie sich die Drohne daraufhin in Richtung Boden bewegt.
Genauer Grund unklar
Wie genau es die Laser schafften, auf die Drohne einzuwirken, ist aktuell noch Gegenstand von Spekulationen, unter anderem auf Reddit. Dort meldeten sich auch – laut eigenen Angaben – professionelle Drohnenpiloten, die den Vorfall beleuchteten.
Demnach wäre es etwa denkbar, dass die Laser das integrierte Anti-Kollisionssystem des Fluggerätes störten. Die optischen Sensoren würden in diesem Szenario einfach falsche Informationen an die Flugsteuerung liefern. Die Drohne meint, jeden Moment auf ein Hindernis zu stoßen.
Eine andere Erklärung ist, dass die Vielzahl und Stärke der Laser dazu führte, dass die Hardware der Drohne im Flug beschädigt wurde. Möglich wäre allerdings auch, dass der Pilot selbst geblendet wurde.
Verfassung
Auslöser der Proteste war anfangs eine Erhöhung der Preise für den öffentlichen Verkehr, mittlerweile geht es aber um viel mehr. So fordern die Demonstranten die Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftsmodell und eine grundlegende Reform der Verfassung.
Mittlerweile haben sich die Regierung und die Opposition in Chile auf den Weg zu einer neuen Verfassung geeinigt. Die Präsidenten der verschiedenen Parteien unterzeichneten am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) ein entsprechendes Abkommen.
Die Chilenen sollen im April kommenden Jahres in einer Volksabstimmung darüber abstimmen, ob sie eine neue Verfassung wollen, wie die Vertreter der konservativen Regierungskoalition und der Opposition in der Hauptstadt Santiago de Chile mitteilten. Wenn der neue Text ausgearbeitet ist, sollen die Bürger in einem weiteren Referendum darüber abstimmen.