Energy Globe Award Austria: Voting für Publikumssieger möglich
Der Energy Globe Award Austria wird am 13. Juni im Rahmen des KURIER SPEAK OUT Festival präsentiert von futurezone vergeben. Bis 10. Juni um 12 Uhr kann für den Publikumssieger abgestimmt werden.
Bei dem Event im Wiener Museumsquartier werden Projekte mit Fokus auf Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und erneuerbaren Energien prämiert. Die 6 verschiedenen Kategorien umfassen Erde, Feuer, Wasser, Luft, Jugend und die Sonderkategorie "Nachhaltige Gemeinde".
Alle Projekte für die diesjährige Preisverleihung finden sich unter diesem Link (hier klicken). Auf der Website kann man ebenso für sein Lieblingsprojekt abstimmen. In diesem Artikel gibt es eine Auswahl der insgesamt 32 Projekte, die in den verschiedenen Kategorien antreten.
Kategorie "Erde"
In der Kategorie "Erde", die Projekte mit sorgfältigem Umgang mit Ressourcen und Rohstoffen forciert, stehen insgesamt 6 Einreichungen zur Auswahl. Darunter befinden sich etwa:
- Anlage von Stieleichen-Klonplantagen: Stieleichen sind besonders resistent gegenüber Trockenstress und werden in Wäldern an Bedeutung gewinnen. Das Saatgut stammt derzeit jedoch überwiegend aus dem Ausland. Durch sogenannte Klonplantagen soll ausreichend Stieleichensaatgut auch in Österreich zur Verfügung stehen.
- Lithium Carbon Recycling: Lithium-Ionen-Batterien sind im Idealfall vollständig recyclebar, ihre unterschiedliche Materialzusammensetzung macht das allerdings zu einer Herausforderung. Die Montanuniversität Leoben forscht an Methoden, wie kritische Elemente zurückgewonnen werden können, aus denen dann wieder hochwertige Produkte hergestellt werden können.
- Verlängerung von PV-Modullebenszeiten: Die Rückseite einer Solarzelle schützt das Modul vor Umwelteinflüssen, kann aber bereits nach 4-7 Jahren Risse aufweisen. Durch eine neue Beschichtung können diese Risse im sogenannten Backsheet repariert werden, was die gesamte Anlage langlebiger macht.
Kategorie "Feuer"
In der Kategorie "Feuer" stehen Projekte rund um erneuerbare Energien und den nachhaltigen Einsatz von Energie im Mittelpunkt. 5 Projekte haben sich für den Energy Globe Austria Award beworben, darunter:
- Wärmerückgewinnung aus Kältemaschinen der Salzburger Landeskliniken: Die Abwärme der Kältemaschinen des größten Gebäudes der Salzburger Landeskliniken wird für die Warmwassererzeugung und saisonal für die Heizung genutzt. Dadurch können pro Jahr mehr als 300 Tonnen CO2 eingespart werden.
- Großwärmepumpe EBS in Wien: Die Wärmepumpe bei der Wiener Hauptkläranlage in Wien-Simmering ist die größte Wärmepumpe Mitteleuropas (die futurezone hat berichtet). Sie soll ab Ende 2023 die Energie aus dem Klärwasser in Fernwärme umwandeln.
Kategorie "Wasser"
In der Kategorie "Wasser" geht es um Trinkwasseraufbereitung, Bewässerung oder Abwasserentsorgung. 3 Projekte wurden eingereicht, darunter das Projekt Aqua Repono aus dem Unteren Traisental. Das nachhaltige Bewässerungssystem zielt darauf ab, Wasser langfristig im Unteren Traisental zu halten, indem Brunnen im Umfeld der Donau angelegt werden und das Wasser über Leitungen talaufwärts zurückgeführt wird.
Kategorie "Luft"
Projekte der Kategorie "Luft" beschäftigt sich mit der Vermeidung von Emissionen und der Verbesserung der Luftqualität. Hier wurden 5 Projekte eingereicht, die sich der CO2-Reduktion verschrieben haben. 2 Beispiele sind etwa:
- Carbon removal aus Vorarlberg: Der CO2-Fußabdruck von Beton ist enorm und liegt bei gut 166 Kilo Kohlendioxid pro Kubikmeter. Wird dem Beton allerdings Kohlenstoff aus Waldrestholz zugesetzt, kann er diesen binden, wodurch das CO2 eingefangen wird, das ansonsten bei der Verrottung des Holzes in die Atmosphäre abgegeben werden würde.
- Ersten industrielle Pflanzenkohleproduktionsanlage: Im Burgenland steht die einzige Verkohlungsanlage in Österreich. Beim Bau wurde Pflanzenkohlebeton eingesetzt, wodurch der CO2-Fußabdruck der Anlage deutlich verringert werden konnte. Mit einer PV-Anlage am Dach kann der CO2-Fußabdruck zusätzlich verringert werden.
Kategorie "Jugend"
Die "Jugend"-Kategorie ist für Projekte reserviert, die von und mit Kindern oder Jugendlichen durchgeführt werden. Mit 8 Einreichungen ist sie die größte Kategorie. Projekte umfassen unter anderem:
- Kleinstwasserkraftwerk der HTBLA Hallein: Der Prototyp ist in der Lage, mit einer sehr geringen Wassermenge von nur 1 Liter/Sekunde kontinuierlich ca. 1 kW zu erzeugen.
- Kostfastnix-Laden der Mittelschule Egger-Lienz: Bei der Flohmarktidee können Interessenten nützliche, noch brauchbare Dinge abgeben und gegen 1 bis 5 Euro erwerben. Der Erlös geht dabei zu 100 Prozent an eine bedürftige Person.
- Energiesparrechner der TFS Haslach: Im Rahmen seiner Abschlussarbeit programmierte ein Schüler der TFS Haslach einen Energiesparrechner, der die Energiesparmöglichkeiten der Schule aufzeigte. Potenzial zum Sparen gab es dabei hauptsächlich in den IT-Sälen und Laboren, da die Monitore permanent im Betrieb waren.
Kategorie "Nachhaltige Gemeinde"
In Österreich wird zusätzlich zu den Preisen in den 5 Grundkategorien noch ein Preis in der Sonderkategorie "Nachhaltige Gemeinde" vergeben. Diesjährige Einreichungen umfassen etwa:
- Energieregion Weiz-Gleisdorf: Hier werden Drohnen mit Infrarotkameras eingesetzt, um Hitzeinseln zu erkennen.
- Gemeinde Großraming: Durch die Umstellung der Straßenbeleuchtung von Quecksilberdampf-Hochdrucklampen auf eine LED-Beleuchtung konnte 65 Prozent an Strom eingespart werden.
- Marktgemeinde Maria Saal: Die Gemeinde Maria Saal revitalisiert das Tonhof Moor, wodurch eine Kohlendioxid-Senke geschaffen wird. Zudem kann das Moor auch als Erholungsraum genutzt werden.
futurezone ist offizieller Medienpartner des Energy Globe Award