Am Rhein fahren jetzt ferngesteuerte Frachtschiffe
Das belgische Unternehmen Seafar hat zusammen mit den Reedereien HGK und Deymann die erste Fernsteuerzentrale für Binnenschiffe in Deutschland eröffnet. Von dort aus lenken Schiffsführer*innen Frachtschiffe zwischen Rotterdam und Bonn über den Rhein.
Die Arbeitsplätze an Land sind dabei mit den gleichen Bedienelementen und Anzeigen versehen, die es auch an Bord gibt. Die Schiffe sind mit vielen Kameras ausgestattet. An mehreren Monitoren sehen die Schiffsführer*innen gleichzeitig die gesamte Umgebung und das Frachtschiff selbst.
Ab 2025 mit reduzierter Besatzung unterwegs
Aktuell befinden sich 3 Schiffe auf dieser Strecke im Probebetrieb. Sie fahren mit der gesamten Besatzung, werden aber ferngesteuert. Ab 2025 soll die Besatzung reduziert werden und es muss nur noch ein Schiffsführer an Bord sein - bis dahin sind es 2.
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Seafar betreibt seit über 3 Jahren mehrere ferngesteuerte Frachtschiffe in Binnengewässern in Belgien. Mit der Teilautomatisierung der Schifffahrt wollen sie dem Fachkräftemangel in der Branche begegnen.
Immer weniger Menschen sind bereit, wochenlang auf einem Schiff durchgehend zu arbeiten. Üblich ist es etwa, dass Schiffsführer*innen 14 Tage an Bord sind und dann 14 Tage frei haben, schreibt Binnenschifffahrt Online. Die Steuerung aus der Ferne würde einen Schichtbetrieb ermöglichen.