
Formel E startet mit Schnellladungen bei Boxenstopps
Boxenstopps machen bei Autorennen wie der Formel 1 einen großen Teil des Nervenkitzels aus. Sie eröffnen strategische Möglichkeiten und können manchmal über Sieg und Niederlage entscheiden. Es gilt: je schneller, desto besser. Ein guter Boxenstopp in der Formel 1 ist daher in unter 2 Sekunden erledigt.
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Bei der Formel E führt man nun nach 7 Jahren wieder Pflichtboxenstopps ein. Während man mit den Boliden der 1. Generation in die Boxengasse fuhr, um das komplette Auto zu wechseln, sollen die Gen3-Fahrzeuge jetzt erstmals während des Stopps aufgeladen werden. Pit Boost nennt sich das dann.
600 Kilowatt Ladeleistung
Beim Jeddah E-Prix am heutigen Freitag gibt es erstmals einen obligatorischen 34-Sekunden-Stopp, bei dem 3,85 kWh Energie in 30 Sekunden zum Auto hinzugeführt werden. Das entspricht 10 Prozent der Akku-Kapazität. Beim Rennen am Samstag wird auf den Pit Boost hingegen verzichtet.
Zum Ein- und Ausstecken des Ladestutzens hat die Boxenstopp-Crew also 4 Sekunden Zeit. Dabei muss genau gearbeitet werden, ein Fehler beim Einstecken kann wertvolle Zeit kosten. Das Auto wird dabei mit 600 Kilowatt geladen. Zum Vergleich: Teslas V3-Supercharger laden mit 250 kW.
Verzögerung wegen technischer Probleme
Dass Rennautos in der Formel E während eines Boxenstopps aufgeladen werden sollen, ist bereits seit langem geplant. Bereits als 2019 die Autos der 3. Generation entwickelt wurden, war das vorgesehen. Als die Gen3-Autos 2023 auf die Straße kamen, war das Laden allerdings noch nicht ausgereift. Die Einführung wurde mehrmals nach hinten geschoben.
Sollte der Pit Boost gut funktionieren, könnte er auf andere Rennen ausgeweitet werden. Monaco, Tokio, Shanghai, Berlin und London bieten sich an, weil es sich dabei ebenfalls um Doppel-Events handelt, wo 2 Rennen an 2 aufeinanderfolgenden Tagen abgehalten werden.