Hacker stehlen 41 Millionen US-Dollar von Bitcoin-Börse Binance
Binance, die gemessen am Handelsvolumen weltgrößte Kryptobörse der Welt, wurde Opfer eines Hacker-Angriffs. Dabei erbeuteten die Angreifer mehr als 7000 Bitcoins im Gesamtwert von 40,7 Millionen US-Dollar. Das gab das Unternehmen am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Die Hacker machten sich gestohlene API-Schlüssel, Codes zur Zweifaktor-Authentifizierung und „möglicherweise andere Daten“ zunutze, wie Binance erklärt. Binance-Nutzern wird daher geraten, ihre API-Schlüssel und Zweifaktor-Informationen zu ändern.
Die Hacker seien „überaus geduldig“ gewesen und die Transaktionen so durchgeführt, dass sie den eigenen Sicherheitsmechanismen erst zu spät aufgefallen seien. Es sei noch unklar, wie viele Accounts vom Diebstahl betroffen sind. Laut Changpeng Zhao, CEO und Gründer von Binance, sei aber keineswegs die Zahlungsfähigkeit des Handelsplatzes gefährdet, wie es beispielsweise bei Mt. Gox einst der Fall war.
Handel bleibt aktiv
Demnach seien vom Angriff ausschließlich die sogenannten Hot Wallets betroffen, die lediglich zwei Prozent von Binances Bitcoin-Reserven ausmachen. „Alle anderen Wallets sind sicher und unberührt“, so Changpeng. Binance ging vor der Ankündigung kurzzeitig offline, um „ungeplante Server-Wartungen durchzuführen“. Die Unruhe vor derartigen Ankündigungen ist spürbar, der CEO musste mehrmals betonen, dass die Einlagen der Investoren gesichert seien. Dennoch bleiben Ein- und Auszahlungen vorerst deaktiviert, um eine „gründliche Sicherheitsüberprüfung“ durchführen zu können. Der Handel soll aber weiterhin möglich sein.
Nutzer, die vom Diebstahl betroffen sind, sollen über Rücklagen des Unternehmens entschädigt werden und keinerlei Verluste erleiden. Binance legt 10 Prozent der eingenommenen Gebühren für derartige „Extremfälle“ zur Seite, um auch im Ernstfall zahlungsfähig zu bleiben. Bitcoin legte zuletzt wieder einen neuen Höhenflug hin und erreichte mit einem Wert von knapp 6000 US-Dollar ein neues Jahreshoch. Im Zuge des Binance-Hacks erlitt der Kryptomarkt zwar einen leichten Dämpfer, die Preise blieben aber relativ stabil.