Japan stoppt den Ausbau von 5G: Mobilfunkgegner tappen in Satire-Falle
Auf Facebook wurde dieser Tage eine Meldung geteilt, wonach Japan den 5G-Ausbau stoppen würde. Der neue Mobilfunkstandard würde zu psychischen Störungen und Müdigkeit führen. Die Auswirkungen von 5G seien mit atomarer Strahlung auf den menschlichen Körper vergleichbar, hieß es in dem Bericht. Bezogen hatte man sich auf eine „Studie der Universität Nagasagi“.
Doch was war eigentlich die Quelle? Der Beitrag stammte von der Seite „Top News Russia“ und wurde auf Englisch veröffentlicht. Der Hinweis, dass es sich dabei um Satire handelt, war jedoch nur auf Russisch zu finden. „Das russische Wort „сатира“ bedeutet nichts anderes als Satire“, schreibt mimikama.at.
Hinweis auf Satire
Der Beitrag war unter anderem von der Facebook-Seite „Frieden rockt“ publiziert worden. Da dieser offenbar von vielen Menschen ernst genommen worden war, hatte „Top News Russia“ diesen wieder entfernt. Im „Web Archive“ war er allerdings noch abrufbar. „Frieden rockt“ hat das Facebook-Posting nicht einfach entfernt, sondern nachträglich den Hinweis in das Posting eingefügt, dass es sich um Satire handle.
Doch der Schaden war bereits angerichtet. Die 5G-Gegner sahen sich von dem Original-Posting befeuert und hatten es in Scharen geteilt.
5G-Ausbau in Japan
In Japan soll 5G 2022 landesweit eingesetzt werden. Erste 5G-Dienste starten 2020. Das Land will 5G-Netze möglichst schnell vorantreiben. Um die Fläche schneller zu versorgen, dürfen die Netzbetreiber sogar bis zu 200.000 Ampelanlagen des Landes verwenden. In den nächsten fünf Jahren wollen die vier Netzbetreiber umgerechnet rund 15 Milliarden US-Dollar in die Netze investieren.