Mann zündet Su-24-Kampfjet auf sibirischer Militärbasis an
Ein unbekannter Mann hat sich in Sibirien Zugang zu einem Flugfeld verschafft und hat dort einen Suchoi Su-24 Kampfjet angezündet. Die lokalen Behörden wussten gar nicht, dass es einen Vorfall gab, bis sie ein Video davon in den sozialen Medien entdeckten.
Die Aufnahme wurde am Montag auf dem Telegramkanal der Gruppe "Legion Freiheit Russlands" geteilt. Die Gruppe gilt als ukrainefreundliche Organisation, die aus militärischen Überläufern aus Russland und Belarus besteht.
Maschendrahtzaun durchschnitten
Das Überschallflugzeug, die Suchoi SU-24, war laut Posting in der Nähe der russischen Stadt Nowosibirsk stationiert. Diese liegt etwa 3.200 Kilometer von der ukrainischen Front entfernt. In der dortigen Suchoi-Flugzeugfabrik könnten Reparaturen am Kampfjet vorgenommen worden sein.
Die lokalen Behörden wurden erst durch das Video auf den Vorfall aufmerksam, berichtet das russische Medium Baza. Als Sicherheitskräfte den Ort des Vorfalls aufsuchten, fanden sie laut Baza eine verbrannte Su-24 aus dem Jahr 1990 vor. Um an das Flugzeug gelangen zu können, hätte der Mann einen Maschendrahtzaun um das Gelände durchbrochen, schreibt das Medium.
Überschalljet aus der Sowjetzeit
Laut der "Legion Freiheit Russlands" wurde der Kampfjet durch das Feuer "vollständig zerstört", Baza sprach allerdings von kleineren Schäden. Unklar ist auch, ob das Flugzeug überhaupt noch in Betrieb war. Die in den 1970er-Jahren eingeführte zweisitzige Bomber wird vom russischen Militär zwar noch genutzt, wird jedoch von der neueren Su-34 abgelöst.
Die Su-24 erfuhr vor Beginn des Kriegs in der Ukraine jedoch einen 2. Frühling. Dabei wurde das Flugzeug mit Kameras und Sensoren anstatt mit Waffen ausgestattet, um die ukrainischen Flugabwehrsysteme auszuspähen. Dabei erreicht es eine Spitzengeschwindigkeit von etwa 2.300 km/h, bzw. der gut zweifachen Schallgeschwindigkeit.
Die Su-24 ist normalerweise mit einer 23-mm-Gatling-Maschinenkanone mit bis zu 500 Schuss ausgestattet. Dazu kommen je nach Ausstattung Luft-Luft-Lenkflugkörper, Luft-Boden-Lenkflugkörper, radargelenkte Marschflugkörper gegen Schiffe oder lasergelenkte Bomben, darunter auch thermobarische Aerosolbomben. Außerdem kann die Su-24 auch mit mehreren Arten von freifallenden Nuklearbombe ausgestattet werden.
Nicht erster Anschlag
Es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass die "Legion Freiheit Russlands" einen Brandanschlag auf einen Kampfjet ausgeübt haben soll. Im März soll die Gruppe einen ähnlichen Anschlag auf eine Su-27 in der Region Primorje im Osten Russlands durchgeführt haben.
Seit dem 16. März dieses Jahres kategorisieren die russischen Behörden die Gruppe als terroristische Vereinigung. Kurz darauf klagten die Strafverfolgungsbehörden etwa 20 russische Staatsbürger an, die versucht haben sollen, der Organisation beizutreten.