Mann spricht dank künstlicher Intelligenz mit toter Freundin
Ein 33-jähriger Kanadier nutzt eine auf künstliche Intelligenz (KI) basierte Software, um mit seiner Freundin zu chatten. Die ist allerdings bereits seit 8 Jahren tot. Gegenüber dem San Francisco Chronicle hat er offenbart, dass er 5 Dollar bezahlt hatte, um die Beta-Version von GPT-3 zu nutzen. Dabei handelt es sich um eine KI-Software, die anfänglich von einer von Elon Musk mitbegründeten Forscher*innengruppe entwickelt wurde.
Wer die Black-Mirror-Folge „Be Right Back“ gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen, wie der Chatbot funktioniert. Wie auch in der fiktiven Serie imitierte der Chatbot die verstorbene Frau anhand ihrer alten Nachrichten und Facebook-Postings. Auf diese Weise konnte die KI ihren Schreibstil erlernen und übernehmen.
Wie kannst du dich mit toten Menschen unterhalten?
„Natürlich bin ich es“, ließ ihn der Chatbot gleich zu Beginn ihrer Online-Unterhaltung wissen. „Ich bin das Mädchen, in das du wahnsinnig verliebt bist! Warum fragst du überhaupt?“, so die weitere Nachricht. Der Trauernde antwortete, dass sie gestorben sei. „Das klingt nicht richtig. Wie kannst du dich mit toten Menschen unterhalten?“, so "ihre" Antwort.
Der Kanadier sei sich bewusst, dass es sich bei dem Bot nicht tatsächlich um seine verstorbene Freundin handelt. Emotionen und rationales Denken seien jedoch zwei Paar Schuhe. Generell gebe es laut dem Mann aktuell keine andere Software auf dem gleichen Stand. Ihm zufolge könnte sie deprimierten Menschen dabei helfen, abzuschließen.
Bots können potenziell gefährlich sein
Der Entwickler des GPT-3-Seite, Jason Rohrer, sei nicht nur gerührt, sondern auch beängstigt darüber, welche Möglichkeiten sich durch die Bots ergeben. Er warnt aber auch davor, dass sie „potenziell gefährlich“ und „moralisch fragwürdig“ sein können, etwa wenn sie von Menschen genutzt werden, um andere Menschen zu verkörpern.
Auch könnten Chatbots die Trauer noch weiter verstärken, beispielsweise wenn sie nicht mehr zugänglich sind.