Von Vogel getroffen: Propeller bohrt sich in Flugzeugkabine
Ein Vogel sorgte beim Flug einer British Aerospace BAE Jetstream 41 für einen gravierenden Zwischenfall. Die Maschine der südafrikanischen Fluglinie Airlink war am 3. Jänner als Charterflug auf dem Weg von Johannesburg zum Flughafen des Diamantbergwerks Venetia, als es zu einer Kollision mit einem Vogel kam.
Das Tier prallte offenbar genau in ein Rotorblatt des rechten Propellers, wie Aviation Herald berichtet. Daraufhin riss das Blatt ab, bohrte sich in den Rumpf des Flugzeuges und durchschlug die Wand zur Passagierkabine.
Weil in der betroffenen Reihe gerade niemand saß, gab es keine Verletzten, das Flugzeug wurde aber schwer beschädigt, wie diese Aufnahmen zeigen. Dennoch konnte die Crew die JS-41 sicher landen.
Holzkern-Propeller
Wie Aerotelegraph schreibt, stammen die Propellerblätter von der deutschen Firma MT-Propeller. Sie bestehen demnach aus einem natürlicher Verbundwerkstoff mit Buchenholzkern.
Das Unternehmen hatte im Vorfeld Tests durchgeführt, wie sich Vogelschlag auf die Rotorblätter auswirkt. Demnach seien alle EU- und US-Vorgaben diesbezüglich eingehalten worden. Bei den Tests wird allerdings ein Vogel mit einem Gewicht von 1,8 Kilogramm simuliert.
Bei dem jüngsten Zwischenfall dürfte es sich aber um deutlich größeres Tier gehandelt haben. In Südafrika sind Vogelarten heimisch, die teilweise ein Vielfaches auf die Waage bringen.
Vogelschlag als Risiko
Vogelschlag ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko bei der kommerziellen Luftfahrt. Immer wieder kommt es zu Vorfällen, die aber in der Regel glimpflich ausgehen. Zumeist passieren die Zwischenfälle allerdings beim Start- oder Landeanflug und nicht in Reiseflughöhe. Aus diesem Grund werden auf Flughäfen auch diverse Anstrengungen unternommen, um Vogelschwärme aus dem Bereich zu vertreiben.