Populäre Krypto-Börse soll mit russischen Behörden kooperieren
Die weltgrößte Krypto-Börse Binance soll russische Behörden mit Nutzer*innendaten beliefern. Konkret habe sie bei einem Treffen im April vergangenen Jahres zugestimmt, der russischen Finanzaufsicht Rosfinmonitoring (Rosfin) – eine Abteilung des Inlandsgeheimdienstes FSB – Namen und Adressen von Nutzer*innen ihrer Plattform zur Verfügung zu stellen. Das geht aus einem Reuters-Bericht unter Berufung auf Textnachrichten zwischen den jeweiligen Gesprächspartner*innen hinter dieser Abmachung hervor.
Mit den Daten wolle Rosfin anscheinend Kriminalität bekämpfen und die Finanzierung von Terrorismus verhindern. Angeblich habe der inhaftierte Oppositionelle Alexej Nawalny, der von Russland als extremistisch und seine Organisation gegen Korruptionsbekämpfung als terroristisch eingestuft wird, Kryptospenden über Binance in Milliardenhöhe erhalten.
Mehrere Konten geschlossen
Laut Reuters habe die Krypto-Börse mit dem Deal ihr Geschäft in Russland ausweiten wollen. Darauf sollen jedenfalls unzählige Interviews mit mehreren Personen hindeuten – darunter auch mit ehemaligen Angestellten bei Binance. Die Börse selbst bestreitet, von den russischen Behörden in Hinblick auf Nawalny kontaktiert worden zu sein. Sie habe vor der Ukraine-Invasion versucht, „aktiv die Vorschriften in Russland einzuhalten“, heißt es indes.
Bis vor kurzem hat Binance sein Russlandgeschäft fortgesetzt. Erst ab dem 21. April 2022 schloss sich die Krypto-Börse den Sanktionen gegen Russland an: Konten mit Kryptowährungen über 10.000 Euro wurden demnach geschlossen.
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