Digital Life

Deshalb hatten Mitarbeiter Angst vor Bill Gates

In einem neuen Enthüllungsbuch haben Mitarbeiter von Bill Gates' Charity-Organisation nichts Gutes über den Tech-Milliardär zu sagen. Sie berichten, Gates habe dort regiert wie ein „absolutistischer Monarch“, der alles kontrollieren wollte.

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Bereits von seiner Zeit als Microsoft-Chef hörte man Ähnliches, wie Fortune in Erinnerung ruft: Dort habe Gates etwa die unpopuläre Meinung vertreten, dass er „nicht an Urlaub glaube“ und selbst an den Wochenenden gearbeitet habe. Im neuen Buch wird Gates als arroganter und kontrollsüchtiger Chef beschrieben, der Mitarbeiter eingeschüchtert haben soll.

Vergleich mit Sonnenkönig

Sie gehen sogar so weit, ihn mit dem französischen Sonnenkönig zu vergleichen. „Es fühlte sich an, als ob ein König Hof hielte, als wäre Gates Ludwig XIV. Die Angestellten waren wie Höflinge, die sich in Versailles vor ihm verbeugten und hofften, die Gunst ihres Herrschers zu gewinnen“, erzählt eine Person laut der New York Post in dem neuen Buch über ihn.

Eine einstige Mitarbeiterin bezeichnete ihn gar als „die unheimlichste Person der Welt“, wenn es darum ging, ihn Berichte vorzulegen. Gates hätte lediglich eine Seite in den Unterlagen überflogen und dann so etwas gesagt wie: „Was Sie in der Fußnote auf Seite 9 sagen, stimmt nicht mit der Fußnote auf Seite 28 überein."

Strenge Sitzordnung

Meetings hätten stets in einem Raum mit einer fixen Sitzordnung stattgefunden. Viele Mitarbeiter hätten Gates extrem genau beobachtet und jede kleinste Regung in seinem Gesicht registriert: „Das kleinste Lächeln oder Nicken konnte heißen, dass Gates bei etwas zustimmte. Ein ausdrucksloses Gesicht konnte dagegen sprechen“, sagte ein ehemaliger Manager der Organisation über seinen Ex-Chef. Nach solchen Treffen hätten sich die Mitarbeiter oft noch tagelang weiter den Kopf über die Bedeutung seiner Gesichtsausdrücke zerbrochen, erzählte eine weitere Person.

Sehr vieles habe sich in der Organisation darum gedreht, Gates zu gefallen. Selbst das Ausbleiben von Gemeinheiten oder Kritik wurde von einigen als positive Bestätigung empfunden. Es sei ein extremer Aufwand betrieben worden, um Gates und seine Wünsche richtig einzuschätzen: „Manchmal konnte die Interpretation dessen, was Gates wollte, stundenlanges Hin und Her zwischen den Direktoren und Teams in Anspruch nehmen“, sagte dieser Mitarbeiter weiter.

Das neue Enthüllungsbuch von der New York Times-Journalistin Anupreeta Das über Gates ist kürzlich unter dem Titel „Billionaire, Nerd, Savior, King: Bill Gates and His Quest to Shape Our World" erschienen (ab 18 Euro auf Amazon). Ein offizieller Sprecher der Gates Foundation hält die Anschuldigungen in einem offiziellen Statement gegenüber Business Insider für stark übertrieben und teilweise falsch.

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