New York: Gesichtserkennung erkannte kein einziges Gesicht
Der Test eines Systems für Gesichtserkennung in New York lieferte katastrophale Ergebnisse. Kein einziges Gesicht konnte „innerhalb akzeptabler Parameter“ erkannt werden, heißt es in einer internen E-Mail der New Yorker Verkehrsbetriebe (MTA). Der Test wurde an der stark befahrenen Robert F. Kennedy-Brücke durchgeführt, die die Stadtteile Manhattan, Queens und Bronx miteinander verbindet.
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo kündigte bereits 2016 an, er wolle an allen New Yorker Brücken und Tunnels Systeme zur Gesichtserkennung einrichten, sodass gesuchte Straftäter und Terroristen schneller aufgespürt werden können. Doch während das automatisierte Scannen von Nummerntafeln für die Maut gut funktioniert, bereitet die Gesichtserkennung unter den gleichen Umständen Probleme.
Fehleranfällig
Denn während frühere Tests, bei denen 80 Prozent Genauigkeit erzielt wurden, mit langsam fahrenden Fahrzeugen durchgeführt wurden, können auf der Brücke bis zu 56 km/h (35 Meilen pro Stunde) gefahren werden. Offenbar zu schnell für die Systeme, die allerdings laut MTA trotz der ernüchternden Ergebnisse weiter getestet werden sollen.
Wie fehleranfällig Systeme zur Gesichtserkennung sind, zeigte sich immer wieder bei ähnlichen Tests. So wurden 2017 beim Champions-League-Finale in Cardiff knapp 2000 Menschen vom System als Kriminelle eingestuft. Auch in China, das stark auf Gesichtserkennung setzt, gab es kuriose Fehlalarme. Ein System erkannte fälschlicherweise ein auf einem Bus abgedrucktes Porträt einer bekannten Geschäftsfrau als jemanden, der bei Rot über die Straße geht und prangerte diese öffentlich auf einem großen Bildschirm an.