"Kriminelles Unternehmen": Erneut schwere Vorwürfe gegen Pornhub
34 Frauen in den USA haben eine Zivilklage im US-Bundesstaat Kalifornien gegen die Porno-Webseite Pornhub eingereicht. Sie sagen, dass Videos ohne ihre Zustimmung auf Pornhub hochgeladen wurden und werfen dem Mutterkonzern Mindgeek vor, ein „kriminelles Unternehmen“ zu betreiben.
Eine der Frauen erzählte dem US-TV-Sender CBS, dass sie erst 17 war, als ihr Freund sie dazu zwang, ein Nacktvideo zu drehen. Das Video sei später ohne ihre Zustimmung auf Pornhub gepostet worden, sie habe nur von einer Freundin davon erfahren. Pornhub habe nicht versucht, ihre Zustimmung einzuholen oder ihr Alter zu überprüfen. Der Clip wurde mehr als 200.000 mal aufgerufen. Diese Zahl wird sie „für immer verfolgen“, so die Frau.
Die Klage besagt, dass MindGeek "minderjährige, nicht einvernehmliche und raubkopierte Inhalte in seinem Geschäft bewusst toleriert" und behauptet, das Unternehmen habe "von Inhalten profitiert, die durch Menschenhandel entstanden sind". MindGeek besitzt und betreibt mehr als 100 pornografische Websites darunter neben Pornhub auch RedTube, YouPorn und Xtube.
Reaktion von Pornhub
Pornhub selbst nennt die Klage "völlig absurd, völlig gehaltlos und kategorisch falsch". Ein Sprecher gab gegenüber der BBC an: "Pornhub toleriert keine illegalen Inhalte und untersucht alle Beanstandungen, die über Inhalte auf unseren Plattformen erhoben werden."
Erst im Dezember sorgte ein Bericht in der New York Times für Aufsehen, wonach Pornhub nichts gegen Pornovideos mit Minderjährigen und Vergewaltigungsvideos unternehme. Daraufhin beschlossen die Unternehmen Mastercard und Visa, künftig keine Zahlungen mehr an Pornhub abzuwickeln. Pornhub löschte daraufhin Millionen von Videos. Mastercard und Visa blieben aber bei ihrer Entscheidung, Kreditkartenzahlungen sind auf Pornhub nach wie vor nicht möglich.
Zuletzt geriet Pornhub hierzulande in die Schlagzeilen, weil laut einem Medienbericht ein Österreicher Mehrheitseigentümer und somit Chef der Plattform sein soll.