Wie Forscher mit Handys versteckte Überwachungskameras suchen
Versteckte Kameras in Hotelzimmern oder Toiletten sorgen immer wieder für Skandale. Menschen werden heimlich in intimen Situationen gefilmt und das Material wird dann geteilt. Wehren kann man sich dagegen kaum. 4 Forscher der Nationaluniversität Singapur und der Yonsei Universität in Südkorea haben nun ein System entwickelt, wie solche Kameras einfach mit dem eigenen Smartphone gefunden werden können.
Dafür nutzten sie den ToF-Sensor (Time of Flight), der in modernen Geräten eingebaut ist. Dieser wird dort vor allem für Augmented Reality verwendet. Er kann Distanzen messen, indem etwa in einem Raum das reflektierte Licht gemessen wird. Die Technik wird auch für Fahrassistenzsysteme und in der Robotik angewendet, z.B. um Hindernisse zu erkennen. Diese Technologie ermöglicht es auch, Kameralinsen zu erkennen.
Hohe Erfolgsquote
Das gewählte Kürzel "LAPD" lässt sich zwar leicht für das Los Angeles Police Departement halten, steht aber für Laser-Assisted Photography Detection. Bei ihren Tests hatte die entwickelte App der Forscher eine Erkennungsrate von 88,9 Prozent bei versteckten Kameras. Mit bloßem Auge ließen sich nur 46 Prozent der Kameras finden, heißt es im Forschungspaper. Geräte zum aufspüren von Kameras wie ein K18 Detektor hätten hingegen 62,3 Prozent der Kameras gefunden.
Das Ziel der Forscher ist es, dass die Software niederschwellig und zugänglich ist und genau arbeitet. "Angreifer haben die Macht, Kameras überall zu verstecken, während die Öffentlichkeit im Gegensatz dazu wehrlos ist", sagt Sriram Sami, einer der Forscher, gegenüber The Register. Er plant, den Quellcode der App zu veröffentlichen. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts kann man hier (PDF) nachlesen.