Erneute Störung bei Unterseekabel zwischen Estland und Finnland
Wenige Monate nach Fertigstellung der Reparaturarbeiten wurde erneut eine Störung bei EstLink 2 festgestellt. Warum das Untersee-Stromkabel zwischen Estland und Finnland Probleme macht, ist noch unklar.
Die Verbindung mit dem Namen EstLink 2 sei daraufhin vom Netz genommen worden, teilte der finnische Betreiber Fingrid mit. Eine Untersuchung zu den Hintergründen der Störung laufe. Die Energieversorgung Estlands sei sichergestellt, zitierte der Sender ERR den estnischen Netzbetreiber Elering.
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Ausfall von Jänner bis September
Laut ERR war EstLink 2 bereits im Jänner ausgefallen und bis September repariert worden. Damals sei die Ursache ein Kurzschluss gewesen. Die finnischen Behörden seien auch zu Weihnachten wachsam und arbeiteten an dem Problem, schrieb der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo auf der Plattform X. "Der Ausfall der Übertragungsleitung hat keine Auswirkungen auf die Stromversorgung der Finnen."
Bei Unterseekabeln kommt es immer wieder zu Störungen, häufig sind Unfälle etwa durch Schiffsanker die Ursache. Daten- und Stromkabel gehören allerdings auch zur kritischen Infrastruktur und können deshalb zur Zielscheibe militärischer Operationen werden.
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Schäden bei Ostsee-Unterseekabeln häufen sich
Nach der Beschädigung von 2 Kommunikationskabeln in der Ostsee waren Ende November in Schweden Ermittlungen wegen Sabotage eingeleitet worden. So sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistoris, die Schäden an den Kabeln zwischen Finnland und Deutschland sowie zwischen Schweden und Litauen seien absichtlich herbeigeführt worden. Im Verdacht steht dabei ein chinesisches Schiff.
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Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 und den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines gut 7 Monate später steht die kritische Infrastruktur in der Ostsee stärker im Fokus der Öffentlichkeit und insbesondere der NATO. Im Herbst 2023 wurde mit der Ostsee-Pipeline Balticconnector eine wichtige Energieleitung zwischen Finnland und Estland gekappt und dabei auch ein Datenkabel zwischen den beiden EU-Staaten beschädigt.