Taiwan enthüllt sein erstes selbstgebautes U-Boot
Taiwan hat sein erstes selbstgebautes U-Boot vorgestellt. Es wurde auf den Namen "Hai Kung SS-711" getauft. Vorgestellt wurde es von der Marine der Republik China (ROCN). Der Name "Hai Kung" bedeutet unter anderem "unvorhersehbar" und "heimlich".
Die ROCN besitzt derzeit 4 U-Boote: 2 Hai Lung aus den 80ern und 2 Hai Shih, die im 2. Weltkrieg der US Marine gehörten. Der Plan, die Flotte zu modernisieren, wurde 2016 gefasst, im November 2020 startete dann der Bau des Prototypen der neuen Hai-Kung-Klasse.
7 Weitere U-Boote geplant
Die ROCN plant, 7 weitere U-Boote der Klasse zu bauen. Gefertigt werden sie in Taiwan, allerdings mit wichtigen Bauteilen aus dem Ausland. So soll etwa der US-amerikanische Rüstungskonzern L3 Harris laut Navel News Radar, ESM sowie Kommunikationssysteme liefern.
Das U-Boot hat zudem ein Sonarsystem des US-Konzerns RTX. Basierend auf dem Torpedoabwehrsystem der türkischen Firma ASELSAN entwickelte das taiwanesische Chung-Shan Institute of Science & Technology eine eigenes System. Auf jeder U-Boot-Seite ist ein 6-Schuss-Kanister angebracht. Damit sollen aktive und passive zielsuchende Torpedos abgewehrt werden können.
Kein Schleppsonar
Der Prototyp soll allerdings ohne einen Schleppsonar (Towed Array) auskommen, also ein mehrere 100 Meter langes Kabel mit einem Hydrophone. Die Ingenieure befürchteten, dass die Integration eines Schleppsonars das komplette Design des U-Boots verändern würde.
Im Oktober soll der Prototyp seine Hafenzulassung erhalten. Im April 2024 soll das U-Boot dann seine erste Testfahrt durchführen. 2026 soll es dann an die taiwanesische Marine übergeben werden.