Teenager verschluckt fast 200 Magnete, die er auf Temu gekauft hat
Ein 13-jähriger Neuseeländer musste sich einen Teil seines Verdauungstraktes entfernen lassen, weil er knapp 200 Neodym-Magnete verschluckt hat. Die kleinen, aber starken Magnete kaufte er sich auf Temu.
Der Teenager wurde mit Bauchschmerzen ins Spital eingeliefert und gestand dort, eine Woche zuvor etwa 80 bis 100 Magnete verschluckt zu haben. Durch ein Röntgen fanden die Ärzte heraus, dass sich die Magnete in seinem Verdauungstrakt zu 4 stabförmigen Gebilden verbunden zu haben.
Operation nötig
Die Magnete mussten operativ entfernt werden, da sie Teile des Dünndarms und Blinddarms zusammendrückten und zu Gewebeschäden wegen Blutmangels, sogenannten Drucknekrosen, führten. Während der Operation sahen die Ärzte jedoch, dass es sich um fast 200 Magnete handelte. Wieso das Kind so viele Magnete verschluckt hatte, ist nicht bekannt.
© Lekamalage et al., NZMJ, 2025
Abgestorbene Teile des Darmes des 13-Jährigen mussten entfernt werden und der Bub konnte das Spital nach 8 Tagen entlassen. "Wie diese Fallstudie zeigt, ist das Verschlucken kleiner, leistungsstarker Magnete lebensgefährlich", sagt der Wirtschaftsrechtsforscher Alex Sims von der Universität Auckland in einer Aussendung.
Neodym-Magnete eigentlich verboten
Im Jahr 2013 verbot Neuseeland eigentlich den Verkauf von Neodym-Eisen-Bor-Magneten dauerhaft. Diese "Seltenerdemagnete" sind bis zu 50 Mal stärker als Eisenmagnete und führten bereits damals zu einer Reihe von Krankenhausaufenthalten von Kindern. Über Onlineplattformen wie Temu können sie aber weiter bezogen werden.
Erst kürzlich warnten die neuseeländischen Behörden vor einem Trend, bei dem man Magnete auf und unter die Zunge legt, um so auszusehen, als hätte man ein Zungenpiercing. Erst im vergangenen Jahr musste eine junge Neuseeländerin notoperiert werden, weil sie so 2 Magnete verschluckt hatte. Diese verbanden sich im Verdauungstrakt miteinander, wobei sich ein Magnet im Magen und einer im Darm befand. Dabei durchbrach ein Magnet das Gewebe und verursachte einen Riss im Magen.