In der Berliner Tesla-Fabrik soll das "totales Chaos" herrschen
Elon Musk hat derzeit keinen Lauf: Bei Twitter herrschen seit seiner Übernahme chaotische Zustände, die Tesla-Aktie befindet sich seit Monaten auf Talfahrt und in der Berliner Tesla-Fabrik soll das "totale Chaos" herrschen, wie es ein Tesla-Mitarbeiter bezeichnet.
Die Produktionsziele in der deutschen Gigafactory liegen in weiter Ferne, tausende Arbeitsplätze konnten noch immer nicht besetzt werden und immer mehr Tesla-Mitarbeitern in Deutschland wenden sich von dem Unternehmen ab. Das hat ein aktueller Bericht von Wired zutage gefördert.
Prouktionsziele in weiter Ferne
Tesla wollte bis Jahresende 12.000 Stellen am Standort in Berlin-Brandenburg besetzen. Derzeit konnten allerdings lediglich 7.000 Beschäftige eingestellt werden, heißt es in dem Bericht.
Die eklatante Unterbesetzung wirkte sich natürlich auch auf den Output der deutschen Gigafactory aus: Musk hatte angekündigt, dass dort bis Jahresende 5.000 Fahrzeuge pro Woche produziert werden sollen. Ende Oktober habe man aber nur 2.000 Modelle pro Woche fertigen können.
Miese Arbeitsbedingungen
Zahlreiche erfahrene Mitarbeiter*innen hätten aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen bereits längst gekündigt. Das sei unter anderem auf schlechtes Management und ungerechte Bezahlung zurückzuführen, berichten Tesla-Beschäftigte, die anonym bleiben wollen.
Außerdem seien Mitarbeiter*innen entgegen ihrer Arbeitsverträge zu Wochenenddiensten und in 3-Schichten-Systemen eingeteilt worden, was zu weiteren Kündigungen geführt habe.
Niedriger Output am Standort Deutschland
Produktionsdaten von Tesla deuten darauf hin, dass die Gigafactory in Deutschland einen besonders niedrigen Output aufweist, schreibt Wired. Demnach produziere die Tesla-Fabrik in Shanghai rund 20.000 Fahrzeuge in 100 Tagen.
Die Gigafactory in Texas benötige für dieselbe Anzahl an Fahrzeuge 151 Tage. Am Berliner Tesla-Standort seien 187 Tage notwendig, um 20.000 Autos zu produzieren.
Anders als in anderen Ländern habe die Tesla-Fabrik in Deutschland mit einer besonders harten Konkurrenz zu kämpfen, heißt es in dem Bericht. Die Produktionsstätten von Volkswagen und anderen deutschen Autoherstellern, würden wesentlich bessere Arbeitsbedingungen bieten und deswegen auch frustrierte Tesla-Beschäftigte anlocken.