Atom-U-Boot mit ballistischen Raketen taucht vor China auf
U-Boote der USA verrichten normalerweise einen "stillen Dienst" und tauchen nicht einfach auf. Am 9. Mai stieg allerdings die USS Maine in der Philippinensee an die Oberfläche, um von Marines-Helikoptern versorgt zu werden. Der Test ist integraler Bestandteil der sogenannten "Inselhopping"-Taktik des US-Militärs.
Die Taktik stammt aus dem 2. Weltkrieg, als die USA versuchte, die japanischen Nachschublinien abzuschneiden. Dabei wurden einige Inseln im Pazifik angefahren und übernommen, Inseln mit stark befestigten feindlichen Stützpunkten jedoch ausgelassen. Amphibienfahrzeuge und Flugzeugträger unterstützten dabei die Landetruppen als mobile Basiseinheiten.
Hubschrauber brachten "vertikalen Nachschub"
Bei der Übung im Mai versorgten so etwa 2 "CH-53E Super Stallion"-Helikopter die USS Maine mit "missionswichtiger Ausrüstung". Es war das erste Mal, dass die Hubschrauber so einen "vertikalen Nachschub" an die USS Maine durchführten.
Die luftgestützte Lieferung ermöglicht es, Einheiten mit Nachschub zu versorgen, ohne die "maritimen Sicherheitsoperationen" zu stören. Zu diesen Operationen gehört etwa die Abschreckung chinesischer Aggressoren sowie die Aufrechterhaltung freier Seewege.
China ist allerdings nicht das einzige Land, das das US-Militär abzuschrecken versucht. Solche Machtdemonstrationen richten sich auch oft gegen Nordkorea. Außerdem haben sie den zusätzlichen Effekt, amerikanische Verbündete zu beruhigen. Erst vergangenen Monat kündigte US-Präsident Joe Biden an der Seite seines südkoreanischen Amtskollegen Yoon Suk Yeol Pläne für weitere Hafenbesuche in Südkorea, an denen auch nicht näher bezeichnete "Atom-U-Boote" der Marine beteiligt sein sollen.
Atom-U-Boot mit ballistischen Raketen
Die USS Maine ist ein U-Boot der Ohio-Klasse und wurde 1995 in Dienst gestellt. Das atombetriebene U-Boot bietet Platz für 155 Seeleute und ist mit MK-48-Torpedos sowie mit bis zu 24 ballistischen Trident II D-5-Raketen bewaffnet. Letztere können zudem auch nukleare Sprengköpfe tragen.
Das Interesse der US Navy, ihre U-Boote auch auf hoher See mit Ausrüstung zu versorgen, ist entsprechend groß. So wurden in den vergangenen Jahren Versorgungsflüge mit verschiedenen Flugzeugen getestet, darunter Flugzeuge mit Kipprotoren, Hubschrauber und auch Drohnen.