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China entwickelt eine aktive Tarnung für U-Boote

Der Hauptzweck eines U-Boots ist nicht gesehen zu werden. Das ist relativ einfach: Es taucht unter. Dennoch kann es aber gehört werden. Nach wie vor wird aktives Sonar als primäres Instrument genutzt, um U-Boote aufzuspüren.

Üblicherweise wird versucht, mit passiven Maßnahmen die Sonarsignatur zu verringern. Dazu gehört die Form der Hülle und Schraube sowie spezielle Beschichtungen. Jetzt hat China aber ein Gerät entwickelt, das aktiv das Sonar des Gegners täuscht, berichtet SCMP.

Bis zu 147 Dezibel laut

Das Gerät analysiert die eintreffende Sonar-Frequenz des Feindes. Dann generiert es darauf basierend ein Gegengeräusch. Durch dieses sieht das U-Boot am Sonar des Gegners nur noch wie Wasser aus.

Das Gerät kann Geräusche mit bis zu 147 Dezibel aussenden. Das entspricht in etwa dem Schalldruck eines startenden Kampfjets. Damit sei es laut dem chinesischen Forschungsteam möglich, die leistungsstärksten aktiven Sonare der USA und anderen NATO-Länder zu täuschen.

Das Gerät soll zudem sehr kompakt sein – nur etwa halb so groß wie ein Ziegel. Man könne also mehrere davon auf der Hülle des U-Boots verteilen. So könne immer die richtige Gegenfrequenz ausgestrahlt werden, egal von welcher Seite das U-Boot vom Sonar des Gegners getroffen wird.

Das Gerät verwendet seltene Erden. Zum Herstellungspreis wurden keine Angaben gemacht. Laut dem Forschungsteam sei es aber einfach zu installieren, würde problemlos Wasserdruck standhalten, würde lange funktionieren und sei einfach zu warten.

Das ist das einzige Bild, das von dem Gerät veröffentlicht wurde

Passive Tarnung nicht mehr effektiv genug

Die aktive Tarnung wurde entwickelt, weil die derzeit gängige passive Tarnung weniger effektiv ist als früher. Diese besteht aus Gummi- oder Polymerplatten, die üblicherweise weniger als 7cm dick sind. Diese funktionieren gut gegen hohe Frequenzen und damit kurze Wellenlängen.

Gegen tiefe Frequenzen und damit längere Wellenlängen funktioniert sie schlechter. Deshalb werden die Frequenzen von modernen Sonaren immer tiefer. Laut dem chinesischen Forschungsteam sei es physikalisch nicht möglich, eine für den Kampfeinsatz geeignete passive Tarnung dagegen zu entwickeln - egal welches Material und welche Form man verwendet.

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