Digital Life

Virologin: Elon Musk verbreitet "gefährliche Falschinformationen"

Elon Musk geht anscheinend davon aus, dass seine Expertise nicht bei Elektroautos und Raumfahrt enden muss. So äußerte er sich bereits mehrmals zu Corona. Meist kritisierte er Maßnahmen und versuchte, die Gefahr zu relativieren. 

Anfang der Woche schrieb er etwa auf Twitter, dass es eine “lächerliche Zahl” an fälschlicherweise positiven Tests geben würde. Dies sei laut Musk der Grund, warum die Zahl der Infizierten nach oben und die Zahl der Menschen im Krankenhaus sowie die der Verstorbenen nach unten gehe. “Jeder, der positiv getestet wurde, sollte sich nochmal testen”, so Musk. 

Das stieß  Angela Rasmussen, Virologin an der Columbia Universität, offenbar sehr sauer auf. Sie kritisiert Musk und die Aussagen, die er vor seinen über 36 Millionen Followern tätigt als “falsch” und “gefährlich”. So würde die Zahl der Menschen in Krankenhäusern nicht sinken, sondern in dem am stärksten betroffenen Bundesstaaten stark ansteigen. 

Musks Rat an Menschen, sich nocheinmal testen zu lassen, kritisiert sie ebenfalls scharf: “Niemand profitiert davon, wenn Menschen mit Plattformen, wo sie Millionen erreichen, nachweislich falsche Informationen und Leitlinien für die öffentliche Gesundheit verbreiten.”

Musk reagiert

Musk reagierte verschnupft auf die Kritik und forderte konkrete Zahlen von Rasmussen. Er selbst präsentierte eine New-York-Times-Grafik, wonach die Zahl der Todesfälle sinke. 

Rasmussen entgegnete, dass Todesfälle immer erst mit einer Verzögerung von mehreren Wochen auftreten und registriert würden. Außerdem merkt sie an, dass eine Gesamtstatistik über alle Bundesstaaten nicht sinnvoll sei, da sich die Pandemie unterschiedlich auswirke und es unterschiedliche Reaktionen darauf gebe.

Mit der Aussage, dass immer weniger Menschen ins Krankenhaus müssten, liegt Musk außerdem falsch, wie Business Insider berichtet. So zeigen Daten des COVID Tracking Projects, dass die Zahl sehr wohl am Steigen ist. 

Auch Musks Aussage, wonach PCR-Tests falsche positive Ergebnisse bringen würden, untermauern Wissenschaflter nicht. Laut Informationen des Massachusetts Institute of Technology (MIT) liefern PCR-Test “so gut wie nie” falsche positive Ergebnisse.

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