Netzpolitik

Microsoft-Mitarbeiter protestieren gegen Kriegseinsatz von Hololens

Microsoft hat einen Vertrag mit dem US-Militär in der Höhe von 480 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Darin vorgesehen ist, dass das US-Militär die Mixed-Reality-Brille zum Training verwendet, um die „Tödlichkeit, Mobilität und situative Aufmerksamkeit zu erhöhen“, also kurzum: um Kriegsszenarien zu erproben.

Die Mitarbeiter haben sich nun in einem offenen Brief an die Microsoft-Führung gewandt, um diesem Einsatzzweck zu widersprechen. „Wir weigern uns, Technologie zur Kriegsführung und zur Unterdrückung herzustellen“, heißt es in dem Brief, der auch auf Twitter veröffentlicht wurde.

Forderung nach Mitspracherecht

Rund 100 Personen haben die Petition im Unternehmen am ersten Tag bereits unterzeichnet. „Wir haben nicht für die Entwicklung von Waffen unterschrieben und wir fordern ein Mitspracherecht bei der Verwendung unserer Arbeit“, heißt es in dem Brief.

Die Hololens von Microsoft wurde bisher vor allem von Industriekunden verwendet. Etwa Airbus oder Saab sowie die Deutsche Bahn nutzt die Technik, um nicht mehr am echten Objekt zu trainieren, sondern virtuell. Den Mitarbeitern wurde offenbar vom Chefjuristen Brad Smith angeboten, zu einer anderen Abteilung zu wechseln, wenn sie nicht an einem „unmoralischen Projekt“ mitarbeiten wollen.

Doch das ist den Mitarbeitern zu wenig. Sie hätten an der Entwicklung eines Produkts mitgearbeitet, das nun „Kriegsgewinne“ erwirtschafte, heißt es seitens der Belegschaft. Microsoft habe mit diesem Vertrag eine Grenze überschritten, heißt es. Die Mitarbeiter fordern, dass die Arbeit an Waffentechnologie eingestellt werden soll.

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