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Boeing stellt Produktion von Jumbo-Jet 747 ein

Nachdem immer mehr Fluglinien aufgrund der Coronakrise ihre Boeing-747-Flugzeuge ausgemustert haben, war der finale Schritt bereits erwartet worden. Am Mittwoch folgte nun die offizielle Bestätigung durch Boeing: Der Flugzeughersteller wird das einst größte Passagierflugzeug der Welt ab 2022 nicht mehr produzieren. Schon zuvor hieß es aus Branchenkreisen, Boeing habe die letzten Teile bei Zulieferern bereits vor einem Jahr bestellt.

Als Frachtflugzeug noch beliebt

Jüngsten Informationen zufolge sind noch 16 Stück des 747-8 F bestellt, sie alle sollen im Frachteinsatz fliegen. 13 davon hat UPS bestellt, 3 die russische Fracht-Airline Volga-Dnepr. Ob die Bestellungen aufgrund der Corona-Krise aufrecht erhalten werden können, ist fraglich. Da es sich aber um Frachtflugzeuge und nicht um Passagierflugzeuge handelt, könnten die Aufträge noch abgewickelt werden.

Der Jumbo-Jet mit seinem markanten Buckel drückte dem Flugbetrieb der 70er- und 80er-Jahre seinen Stempel auf. Der hohe Spritverbrauch machte den Betrieb allerdings zunehmend ineffizient. Der Einbruch an Passagierzahlen rund um Corona war nun der finale Sargnagel für den Betrieb. Diverse Fluglinien haben ihre 747-Passagier-Modelle mittlerweile verkauft.

Das Ende der 1970 in Betrieb genommenen Boeing 747 war eine Randnotiz im Rahmen der aktuellen Quartalszahlen des Flugzeugherstellers. Der ohnehin schon strauchelnde Konzern verbuchte im zweiten Quartal mit 2,4 Milliarden Dollar einen doppelt so hohen Verlust als erwartet. Jetzt will der Konzern die Produktion seiner Langstreckenjets noch weiter zurückfahren, wie Boeing am Mittwoch in Chicago mitteilte.

Düsterer Ausblick

So sollen im kommenden Jahr monatlich nur noch sechs Exemplare des Langstreckenjets 787 „Dreamliner“ fertig werden. Die Produktion der noch größeren Boeing 777 und ihrer Neuauflage 777X soll auf zwei Maschinen pro Monat sinken. Die Auslieferung der ersten 777X erwartet Boeing erst im Jahr 2022. Die Produktion der 737 Max, deren Wiederzulassung das Management bald erwartet, fährt derzeit erst langsam wieder hoch.

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