Boeing läutet Ende der 747 ein
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Nach gut 50 Jahren steht der Jumbo-Jet 747 von Boeing offenbar vor dem Aus. Der Flugzeugbauer habe bereits vor mindestens einem Jahr die letzten Teile für das Modell 747 bei seinen Zulieferern bestellt, hieß es am Freitag in Branchenkreisen.
Boeing wollte sich nicht zu einem möglichen Aus äußern. Bei einer Baurate von einem halben Flugzeug pro Monat habe das Programm noch mehr als zwei Jahre vor sich, sagte ein Sprecher des Konzerns. Danach dürfte allerdings Schluss sein.
Bloomberg hatte zuvor über das Ende berichtet, über das bereits seit Jahren spekuliert wird. Die Entscheidung sei demnach bereits gefallen, wurde aber noch nicht öffentlich kommuniziert. Zuletzt wurde das mit vier Triebwerken ausgestattete Flugzeug kaum noch nachgefragt.
Aktuell sind noch 16 Stück des 747-8 F bestellt, sie alle sollen im Frachteinsatz fliegen. 13 davon hat UPS bestellt, 3 die russische Fracht-Airline Volga-Dnepr. Zweitere Bestellung stuft Boeing allerdings als unsicher ein, wie Aerotelegraph in der Vergangenheit berichtete.
Groß und wenig effizient
Boeing revolutionierte 1969 mit der 747 das Fliegen. Der Jumbo-Jet mit dem markanten Buckel war damals das größte Passierflugzeug der Welt.
Im Passagierbetrieb tut sich die 747 heute aber schwer. Grund dafür ist unter anderem der hohe Spritverbrauch. Moderne, zweistrahlige Maschinen - wie etwa der 787 Dreamliner - sind weit effizienter. Um große Flugzeuge wie die 747 profitabel zu betreiben, müssen sie außerdem gut ausgelastet sein, ein Umstand, der sich durch Corona entsprechend erschwert hat.
Auch entwickelt sich Luftfahrt weg von dem System, viele Passagiere zwischen großen Hubs zu transportieren. Stattdessen werden kleinere Airports auch auf Langstrecken direkt angeflogen. Zuletzt haben viele Airlines Passagierflüge mit der 747 gestoppt.
Der Superjumbo A380 von Airbus hatte mit sehr ähnlichen Problemen zu kämpfen, weswegen das Projekt Anfang 2019 aufgegeben wurde.
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