Bollinger zeigt kantige, trickreiche E-Geländewagen
Das US-amerikanische Start-up Bollinger Motors arbeitet seit vier Jahren an seiner Vision von besonders robusten, minimalistischen und alltagstauglichen Elektrofahrzeugen, die genau auf die Bedürfnisse von Landarbeitern ausgerichtet sind. Wie Ars Technica berichtet, ist die Vision von Firmengründer Robert Bollinger ein "multifunktionelles Fahrzeug für alle Einsatzszenarien". Laut der Firmen-Webseite wolle man Trucks "neu erfinden, nicht nur elektrifizieren". Nun hat das Unternehmen bei einem livegestreamten Event neue Bilder von seinen Fahrzeugen B1 und B2 präsentiert.
120 Kilowattstunden
Der Bollinger B1 ist ein Geländewagen für vier Passagiere mit einem 458 kW (614 PS) starken Elektromotor, 905 Nm Drehmoment, einem 120 kWh Akku und einer Reichweite von über 300 Kilometer. Das Fahrzeug kann maximal 160 km/h schnell fahren und beschleunigt bei Bedar in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Schwieriges Gelände
38 Zentimeter Bodenfreiheit und ein Zweiganggetriebe zeugen aber davon, dass die Fahrzeuge aber auch für Einsätze im schwierigen Gelände ausgelegt sind. Dazu passt der spartanische, kantige Look, der sich auch im Innenraum fortsetzt. Das Armaturenbrett ist durch altmodische Rundzeigerinstrumente und physische Schalter geprägt. Auf große Displays wird komplett verzichtet - zumindest in den bisherigen Prototypen. Einzige Luxuselemente sind ein verglastes Dach sowie eine Klimaanlage. SUV-typischer Komfort ist den Fahrzeugen aber fremd.
Durchreiche
Der Bollinger B2 entspricht dem Modell B1 in weiten Teilen. Statt eines überdachten Hecks wurde allerdings ein Pick-up-Design mit offener Ladefläche, sowie ein längerer Radstand gewählt. Eine Besonderheit von B1 und B2 ist die Möglichkeit, lange Fracht durch einen Tunnel in der Mitte des Fahrzeugs bis über die Front des Fahrzeugs hinaus durchzuschieben - etwa lange Holzlatten oder Metallstangen. Beim Bollinger B2 können zudem das Heck der Passagierkabine geöffnet und sämtliche Sitze bis auf den Fahrersitz flachgestellt werden, um noch mehr Transportkapazität zu erreichen.
Handgefertigt
Alle Äußeren Komponenten der Bollinger-Elektroautos sollen besonders einfach austauschbar sein, bis hin zur Windschutzscheibe. Die Produktion der Fahrzeuge soll frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2020 beginnen. Vorbestellen kann man die Elektro-Geländewagen bereits.
Zu den Preisen gibt es noch keine Angaben. Laut Robert Bollinger wird der Preis nicht gerade günstig, aber auch nicht allzu hoch ausfallen: "Wir sind elektrisch, wir produzieren in kleinen Stückzahlen, die Autos sind im Prinzip handgefertigt, also wird es nicht billig werden. Aber Menschen, die jetzt glauben, es wird 200.000 Dollar kosten, werden angenehm überrascht sein."