GPT-4 präsentiert: Das kann die neue Version von ChatGPT
Die Hype-KI ChatGPT erhält ein Upgrade. Statt auf GPT-3.5 basiert der Chatbot fortan auf einem weiterentwickelten KI-Modell namens GPT-4. GPT-4 kann ab sofort von zahlenden Plus-Kund*innen auf der Webseite von OpenAI ausprobiert werden.
Ersten Tests zufolge ist der überarbeitete Chatbot seinem Vorgänger um einiges überlegen. Er soll nicht nur Bilder analysieren können, sondern auch kreativer sein und deutlich besser in logischem Denken abschneiden. Das sind die wichtigsten Änderungen.
KI deutet Kontext von Bildern
GPT-3.5 und damit auch ChatGPT beschränkten sich auf Text. Sie konnten zwar lesen und schreiben, nicht aber Bilder erkennen und interpretieren. Das ändert sich mit GPT-4. Die neue KI soll in ihr System eingespeiste Bilder beschreiben und sogar den darauf dargestellten Kontext begreifen können - etwa den Humor, den ein Bild beinhaltet.
In einer Demo lässt OpenAI die KI etwa ein Bild eines Eichhörnchens interpretieren, das eine Kamera hält. Auf die Frage "Was ist an diesem Foto lustig?" antwortet GPT-4: "Es ist witzig, weil man nicht erwartet, dass Eichhörnchen Kameras halten oder sich wie Menschen benehmen".
Schwerer auf Glatteis zu führen
ChatGPT verzeichnete in den vergangenen Monaten nicht nur regen Zulauf, sondern sorgte auch für heftige Diskussionen. Die KI mache zu viele Fehler und lasse sich von Nutzer*innen zu leicht in die Irre führen und missbrauchen, so die Vorwürfe.
GPT-4 soll damit nun Schluss machen. OpenAI verspricht, die neue Version sei schwerer zu überlisten als die Vorgängerversion. Das Unternehmen hat seine KI eigenen Angaben zufolge anhand von tausenden anstößigen Anforderungen darauf trainiert, gegen Missbrauch gefeit zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass GPT-4 Antworten auf unzulässige Fragen gibt, sei um 82 Prozent geringer als bei GPT-3.5. Mit einer 40 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit als die Vorgängerversion gibt die neue Version angeblich faktisch korrekte Antworten.
Verbesserter Speicher und Mehrsprachigkeit
GPT-4 hat nicht nur einige neue Features, auch an der Leistungsfähigkeit der KI hat OpenAI geschraubt. ChatGPT konnte bis zu 3.000 Wörter generieren, sein Nachfolger soll nun 25.000 schaffen - das ist 8-mal so viel.
Und auch bei der Mehrsprachigkeit des Modells gibt es offenbar Verbesserungen. GPT-3.5 wurde hauptsächlich anhand von englischsprachigen Textbausteinen trainiert. Die KI konnte zwar in anderen Sprachen, wie etwa Deutsch, antworten, allerdings nur eingeschränkt.
Erste Tests von GPT-4 zeigen nun, dass sich das ändern könnte. Die KI beantwortet tausende von Multiple-Choice-Fragen in unterschiedlichen Sprachen korrekt, darunter auf Italienisch, Koreanisch oder Ukrainisch. Wie Techcrunch anmerkt, reicht ein solcher Test allerdings kaum aus, um über die Mehrsprachigkeit von GPT-4 zu urteilen. Immerhin bilden Multiple-Choice-Fragen nicht die normale Sprache ab. Ob sich hier tatsächlich Verbesserungen ergeben, bleibt also abzuwarten.
Wandelbarer Charakter
Wer ChatGPT schon einmal benutzt hat, der weiß: Der Bot hat einen eigenen Wortschatz, seine Antworten einen eigenen Stil und eine spezielle Tonalität.
Laut OpenAI soll sein Nachfolger GPT-4 künftig nicht mehr so rigide und eindimensional sein. Der Bot soll nun in der Lage sein, auf Befehl seine Persönlichkeit und damit seinen Gesprächsstil besser anzupassen. Das könnte beispielsweise dann nützlich sein, wenn er in die Rolle eines mitfühlenden Zuhörers schlüpfen muss, sollten Nutzer*innen eine sensible Frage an den Bot stellen.