10 Minuten laden für 400 Kilometer: Neuer E-Auto-Akku von CATL
Der chinesische Akku-Hersteller CATL, ein wichtiger Zulieferer von Tesla, hat ein vielversprechendes Batteriesystem entwickelt. Der Akku namens Shenxing (zu Deutsch etwa "göttähnliche Bewegung") soll in der Lage sein, innerhalb von nur 10 Minuten Strom für 400 Kilometer zu tanken.
Mit einer einzigen Ladung könnte ein Elektroauto mit einer solchen Batterie also in etwa die Strecke von Wien nach München zurücklegen. CATL-CTO Gao Han stellte Shenxing in einer Pressekonferenz am Mittwoch offiziell vor.
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LFP-Akkus deutlich günstiger
Shenxing soll "die weltweit erste 4C-Superschnelllade-LFP-Batterie" sein, so CATL. LFP steht für "Lithium Ferrous Phosphate". Dabei handelt es sich um eine Batterietechnologie, die Lithium-Eisenphosphat anstelle von Nickel, Kobalt oder Aluminium verwendet. Diese Metalle kommen derzeit in herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz.
Vor allem im Hinblick auf die besonders problematischen Arbeitsbedingungen beim Abbau von diesen Rohstoffen und den hohen Preisschwankungen bei Kobalt und Nickel sind die LFP-Akkus den herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien also um einiges voraus. LFP-Batterien kosten in der Herstellung zudem um 20 Prozent weniger als Lithium-Ionen-Akkus mit derselben Energiekapazität.
Weltmarktführer CATL
Allerdings sind Lithium-Eisenphosphat-Batterien auch schwerer und sperriger, wodurch sie nicht für jeden Fahrzeugtyp geeignet sind. Schwere Akkus erhöhen das Gewicht des Fahrzeugs, wodurch der Stromverbrauch steigt und die Reichweite sinkt. Tesla hat LFP-Batterien daher nur bei ausgewählten Autos verbaut.
CATL ist Berichten zufolge Weltmarktführer bei Batterien für Elektroautos mit 35 Prozent Marktanteil im ersten Quartal 2023. Sein größter Konkurrent, der chinesische E-Auto-Konzern BYD, bedroht allerdings eine Vormachtstellung. Er hat derzeit einen Marktanteil von 16 Prozent.
Die Serienproduktion des Shenxing-Akkus soll Ende 2023 anlaufen, die Auslieferung 2024 beginnen. Bei welchen Fahrzeugen das Batteriesystem zu Einsatz kommt, ist noch nicht bekannt.
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