Google stellt sein erstes faltbares Smartphone vor
Nun ist es tatsächlich passiert: Google hat sein erstes faltbares Smartphone präsentiert. Neben dem günstigen Mittelklasse-Phone Pixel 7a und dem neuen Pixel hat Google zum Auftakt seiner Entwickler*innenkonferenz I/O auch sein erstes faltbares Smartphone gezeigt.
Mit dem Google Pixel Fold steigt der Konzern also in das Geschäft mit ausklappbaren Handys ein und fordert dadurch vor allem den Branchenprimus Samsung heraus. Abgesehen davon könnte das Pixel Fold dem Nischenmarkt der faltbaren Smartphones einen ordentlichen Schub verleihen.
Handy und Tablet zugleich
Zwei Sachen hat Google laut eigenen Aussagen beim Pixel Fold in den Mittelpunkt gestellt: Erstens den Formfaktor und zweitens die verfügbaren Apps, die sowohl auf einem kleineren als auch auf einem größeren Screen gut aussehen sollten.
Zum Formfaktor: Google wollte sicherstellen, dass sich das Pixel Fold sowohl wie ein herkömmliches Handy, als auch wie ein Tablet nutzen lässt. Wie auf den Bildern zu sehen ist, sieht das Gerät im zusammengeklappten Zustand tatsächlich beinahe wie ein herkömmliches Smartphone aus - nur dass es mit 12 Millimeter deutlich dicker ist als ein "normales" Handy.
Technische Spezifikationen
Google Pixel Fold
- Maße:
- aufgeklappt: 140 x 158 x 6 Millimeter
- zugeklappt: 140 x 79 x 12 Millimeter
- Gewicht: 284 Gramm
- Innen-Display: 7,6 Zoll, OLED, 120 Hz, 6:5 Ratio
- Außen-Display: 5,8 Zoll, OLED, 120 Hz, Corning Gorilla Glass Victus
- Kamera:
- 48 MP Hauptkamera
- Weitwinkel
- Teleobjektiv mit 5x optischen Zoom
- Selfie-Kamera im Außen-Screen
- Prozessor: Google Tensor G2, Titan M2-Sicherheitschip
- Speicher: 256 GB, 512 GB
- Akku: 4.821 mAh, 30 Watt Charging, Wireless-Charging,
- Software: Android 13
- Sonstiges: 5G, eSIM, NFC, Wlan 802.11 a/b/g/n/ac/6E, Bluetooth 5.3, Wasserschutz gemäß IPX8; kein Kopfhöreranschluss
- Preis: ab 1.899 Euro (UVP)
Außen-Screen und Kamera
Der Außen-Screen zieht sich über die gesamte Vorderseite und bietet eine herkömmliche Selfie-Kamera, die sich in einem Kameraloch versteckt. Das OLED-Display an der Außenseite misst eine Diagonale von 5,8 Zoll, weist eine Refresh-Rate von 120 Hz auf und wird von Corning Gorilla Glass Victus geschützt.
Auf der Rückseite befindet sich ein Kamerasystem bestehend aus 3 Objektiven, dessen Design an die Pixel-Smartphones angelehnt ist. Die Hauptkamera löst mit 48 MP auf, daneben gibt es noch ein Teleobjektiv mit 5-fachem optischen Zoom sowie eine Weitwinkelkamera.
Scharnier und Innen-Display
Beim Faltmechanismus soll es sich laut Angaben von Google um das robusteste Scharnier überhaupt handeln. Vor allem gegen Schmutz- und Staubeintritt sei der Faltmechanismus bestens geschützt, behauptet der Konzern.
Klappt man das Pixel Fold auf, erhält man einen 7,6 Zoll großen OLED-Bildschirm im Seitenverhältnis von 6:5 mit einer Refresh-Rate von ebenso 120 Hz. Der Fingerprintsensor befindet sich übrigens nicht in einem der beiden Displays, sondern ist im Power-Button integriert.
Tablet mit optimierten Apps
Damit es auch tatsächlich einen Unterschied macht, ob man den kleineren Außen-Screen oder den größeren Tablet-Bildschirm verwendet, hat Google eine dahingehende Anpassung der Apps vorgenommen.
Mehr als 50 Google-Apps wurden laut eigenen Angaben für das größere 7,6 Zoll große Tablet-Display auf der Innenseite optimiert, damit der Platz bestmöglich und effizient genutzt werden kann.
Außerdem habe der Konzern mit den Herstellern zahlreicher anderer Android-Apps zusammengearbeitet, damit auch sie ihre Anwendungen für die Gegebenheiten eines größeren Bildschirms optimieren.
Auf einer dazugehörigen Slide waren unter anderem die Logos und Icons von Adobe, Disney+, Minecraft, TikTok, Spotify und Diablo zu sehen. Dieser neuerliche Versuch, auch Android-Apps für größere Screens anzupassen, könnte auch den Android-Tablets nachhaltig zugutekommen.
Praktische Funktionen
Im Hinblick auf die Produktivität hat Google dem Pixel Fold einen neuen Split-Screen-Modus verpasst. Auch eine überarbeitete Taskbar am unteren Bildschirmrand soll den Multitasking-Fähigkeiten des Geräts dienlich sein.
Dazu kommen noch ein paar kleinere praktische Funktionen: So verfügt das Pixel Fold über einen sogenannten Tabletop-Modus, bei dem das Gerät mit halb aufgeklappt auf einem Tisch platziert wird. Hilfreich sollte das unter anderem bei Langzeitbelichtungen sein, weil der Tabletop-Modus in manchen Situationen ein Stativ ersetzen kann.
Außerdem können Selbstporträts auch mit der Hauptkamera auf der Rückseite des Fold aufgenommen werden. Das Außen-Display dient dabei als Selfie-Screen und die deutlich hochwertigere Kamera soll zu besseren Ergebnissen führen, als die eigentliche Selfie-Kamera.
Updates und Prozessor
Angetrieben wird das Pixel Fold von dem hauseigenen Prozessor Google Tensor G2, dem der Titan M2-Sicherheitschip zur Seite steht. Wie jedes Pixel-Gerät erhält auch das Pixel Fold mindestens 5 Jahre lang Sicherheits-Updates und 3 Jahre lang Android-Versions-Updates.
Preis und Verfügbarkeit
In Österreich wird das Pixel Fold zur Markteinführung nicht offiziell verfügbar sein - in Deutschland sehr wohl. Dort wird es zu einem Preis ab 1.899 Euro zu haben sein. Ob das faltbare Pixel jemals offiziell nach Österreich kommen wird, ist unklar.