7 Dinge, bei denen iPhones hinter Android-Handys liegen
Auf den iPhone-Events hat man in den vergangenen Jahren bahnbrechende Innovationen schmerzlich vermisst. Stattdessen ist Apple in den meisten Belangen mit den Herstellern von Android-Handys gleichgezogen, hat aber die jeweiligen Funktionen zur Perfektion getrieben.
Apple hat also die Einführung neuer Funktionen und Komponenten meist der Android-Konkurrenz überlassen. Insofern waren Samsung, Xiaomi, Huawei, Vivo, OnePlus und Oppo dem iPhone-Hersteller mit neuen Features immer einen Schritt voraus.
Bei manchen Funktionen hinkt Apple der Android-Konkurrenz noch immer hinterher, bei manchen Dingen hat der iPhone-Hersteller aber die Nase vorne.
Ladeleistung
Xiaomi bewirbt sein 11T Pro mit einer Ladeleistung von 120 Watt. Damit soll eine Vollladung des Akkus in nur 17 Minuten erledigt sein. Abgesehen von dem Xiaomi-Spitzengerät haben sich selbst bei Android-Mittelklassegeräten Ladeleistungen von 30 Watt und höher etabliert. Das aktuelle Apple-Spitzengerät, das iPhone 13 Pro Max, hingegen kann mit maximal 27 Watt aufgeladen werden.
Auch wenn sich der Akku der iPhones quasi im Schneckentempo aufladen lässt, hält er - zumindest bei den aktuellen 13er iPhones - besonders lange durch. Und so stellt jedenfalls die Akkulaufzeit des iPhone 13 Pro Max die Android-Konkurrenz in den Schatten.
120 Hz Display als Standard
Apple hat sich mit der Einführung von OLED-Displays schon ungewöhnlich lange Zeit gelassen. Auch der erste 120 Hz Screen kam auf einem iPhone eineinhalb Jahre nachdem Samsung einen solchen Bildschirm verbaut hat, der mittlerweile bei günstigeren Android-Geräten zum Standard wurde.
Bei Apple sind lediglich die wesentlich teureren Pro-Modelle mit einem 120 Hz Display ausgestattet. Die Standardmodelle des 13er Lineups haben noch eine Refresh-Rate von lediglich 60 Hz.
Anzumerken ist allerdings, dass sich ein 120 Hz Display eines 300-Euro-Androiden schwer mit dem 120 Hz OLED des iPhone 13 Pro Max vergleichen lässt. In Sachen Kontrast, Helligkeit, Farbabstimmung und Reaktionsgeschwindigkeit ist Apple den Android-Mittelklassegeräten um Längen voraus.
Always-On-Display
Praktisch jedes Android-Gerät, das mit einem OLED-Bildschirm ausgestattet ist, hat eine Always-On-Funktion. Am Handy-Screen die Notifications, die Uhrzeit oder verpasste Anrufe zu sehen, ohne dass man den Bildschirm aktivieren muss, ist eine äußerst praktische Sache.
Wer ein solches Feature einmal gewohnt ist, wird es auf den iPhones schmerzlich vermissen. Da ein Always-On-Display nicht nur an der Hardware hängt, bleibt die Hoffnung, dass Apple ein solches Feature per Software-Update nachliefert.
Zoom und Megapixel
Während die Kameras von Android-Spitzengeräten zum Teil mit 100 Megapixel und mehr auflösen, setzt Apple weiterhin auf solide 12-MP-Kameras. Ähnlich sieht es beim optischen Zoom aus: Die Pro-Modelle des iPhone 13 haben einen 3x optischen Zoom, das Samsung Galaxy S21 Ultra hat etwa einen 10x optischen Zoom.
Beworben werden manche Android-Flaggschiffe mit 100x-Hybrid-Zoom. Bei Apple ist hier bei 15x Schluss. Apple dürfte allerdings dem Motto "Was bringt ein 100-facher Hybrid-Zoom, wenn das Ergebnis nicht wirklich zufriedenstellend ist?" treu bleiben.
Rein mit Blick auf die Spezifikationen, verliert Apple hier die Schlacht. Aber die reine Pixel-Zahl sagt noch lange nichts über die tatsächliche Fotoqualität aus. Und hier braucht sich der iPhone-Hersteller nicht vor der Konkurrenz verstecken. Ganz im Gegenteil: Mit dem iPhone 13 Pro hat Apple einiges vorgelegt und bleibt vor allem bei der Videoqualität unerreicht.
Notch statt Kameraloch
Apples Face ID benötigt neben einer herkömmlichen Selfie-Kamera noch weitere Sensoren. Diese nehmen zusätzlichen Platz in Anspruch und so kommen die aktuellen iPhones immer noch mit einem breiten Balken-Notch.
Bei der Android-Konkurrenz gibt es kein Face ID und in der Folge auch keinen Notch mehr. Bei praktisch allen Nicht-Apple-Geräten ist die Frontkamera in einem kleinen Loch im Display versteckt. Mehrere Hersteller experimentieren bereits mit unsichtbaren Selfie-Kameras, die unterhalb des Display-Panels liegen.
Wieder liegt ein Kompromiss vor: Design-technisch ist der Notch ziemlich scheußlich, ermöglicht aber eine Selfie-Kamera, die unter Zuhilfenahme der Tiefensensoren besonders hübsche Bilder aufnehmen kann.
Face ID statt Fingerprint
Bei Android-Phones gehört ein Fingerprint-Sensor, der im Display verbaut ist, seit Jahren zum Standard. Wie gut und zuverlässig diese funktionieren, hängt hauptsächlich vom Hersteller und der Preisklasse ab.
Bei Apple wurde die Touch ID mit dem iPhone X und der damit zusammenhängenden Premiere der Face ID von den Handys verbannt. Ob die Vorteile von Face ID gegenüber Fingerprintsensoren überwiegen, darüber lässt sich streiten.
Fest steht jedoch, dass die Gesichtserkennung weit weniger flexibel ist. Will man ein am Tisch liegendes iPhone per Face ID entsperren oder trägt man einen Mund-Nasen-Schutz, dann stößt die Gesichtserkennung schnell an ihre Grenzen.
Lightning-Anschluss statt USB-C
Es gibt wohl zahlreiche iPhone-User*innen, die sich schon mal einen USB-C-Anschluss auf ihren Handys gewünscht haben. Spätestens dann, wenn das iPhone keinen Akku mehr hatte und mehrere Kolleg*innen mit einem USB-C-Kabel aushelfen wollten, niemand aber ein Lightning-Kabel hatte.
Dass der Lightning-Anschluss gegenüber USB-C wesentliche technische Vorteile bringt, ist fraglich. Im Sinne der herstellerübergreifenden Kompatibilität wäre es jedenfalls wünschenswert, wenn Apple auch auf den USB-C-Standard wechseln würde.
Wo Apple der Android-Konkurrenz voraus ist?
Auf die Diskussion, ob Android oder iOS das bessere Betriebssystem für Smartphones ist, wollen wir uns an dieser Stelle nicht einlassen. Auch die Streitfrage, welches Ökosystem mehr Vorteile bietet, können alle für sich selbst beantworten.
Unabhängig davon, lässt sich sagen, dass beispielsweise die Videoqualität der iPhone-Kameras konkurrenzlos ist. Kein Android-Phone kann mit einer ähnlich hohen Qualität bei Videos aufwarten. Bei der Fotoqualität liegt das aktuelle iPhone mindestens gleich auf mit den Android-Spitzengeräten.
Zieht man einen Vergleich anhand der Benchmarks der Prozessoren, liegt Apple meilenweit vor den Android-Herstellern. Das ein Jahr alte iPhone 12 mit seinem A14 Bionic hat sämtliche Android-Geräte mit dem noch immer aktuellen Snapdragon 888 hinter sich gelassen. Und das, obwohl das iPhone 12 einige Zeit vor dem Qualcomm-Chip vorgestellt wurde.
Mit dem A15 Bionic hat Apple diesen Vorsprung weiter ausgebaut. Bleibt abzuwarten, wie sich der kommende Flaggschiff-Prozessor von Qualcomm gegenüber dem Apple-Chip schlägt.
Software-Updates
Wo Android-Phones den iPhones aktuell weit nicht das Wasser reichen können, ist die langfristige Versorgung mit System- und Sicherheits-Updates. Sogar das iPhone 6s, das bereits 2015 auf den Markt gekommen ist, wurde von Apple noch mit dem aktuellen Update auf iOS 15 versorgt.
Im selben Jahr sind beispielsweise auch das Samsung Galaxy S6, das OnePlus 2 oder das Xiaomi Mi 4i auf den Markt gekommen. Alle 3 Geräte sind mit Android 5 erschienen. Für das OnePlus 2 gab es ein einziges System-Update auf Android 6, dann war Schluss.
Das Samsung S6 erhielt im Frühjahr 2017 noch das Update auf Android 7. Nach einem finalen Sicherheits-Update im Herbst 2018 wurde das Gerät nicht mehr mit Updates beliefert.
Mittlerweile haben allerdings auch die Android-Hersteller erkannt, dass die Langlebigkeit und der langfristige Software-Support mögliche Entscheidungskriterien beim Smartphone-Kauf sind. Dementsprechend haben sie bei der Versorgung mit Updates nachgebessert.
An einen derart langen Support, wie ihn Apple bietet, kommen sie allerdings nicht heran. Erschwerend ist für die Android-Hersteller die Zusammenarbeit mit verschiedenen Chip-Herstellern. MediaTek-Chips, Snapdragon-Prozessoren oder auch die Exynos-Chips mit den hauseigenen Android-Adaptionen in Einklang zu bringen, ist keine einfache Aufgabe.