Produktion von Solar-Auto nach wenigen Wochen wieder eingestellt
Der niederländische E-Autohersteller Lightyear stellt nur 2 Monate nach Produktionsstart den Bau seines Flaggschiff-Models "Lightyear 0" ein. Stattdessen will man sich "strategisch neu ausrichten" und sich auf das günstigere Model "Lightyear 2" konzentrieren. Das Auto soll Ende 2025 in Produktion gehen.
Das Start-up machte 2016 mit dem Lightyear 0 um 250.000 Euro auf sich aufmerksam. Das E-Auto wurde als "Gamechanger" angepriesen und sollte dank Solarmodule am Dach nur selten an die Steckdose müssen. Unter optimalen Bedingungen füge allein die Sonne 70 Kilometer pro Tag zur Reichweite hinzu. Dazu kommen 625 Kilometer aus der Batterie.
Lightyear hat mit "Herausforderungen" zu kämpfen
In den vergangenen Monaten kam es jedoch zu "Herausforderungen", die den Schritt nötig machten, um die Vision des Start-ups zu "sichern", wie das Unternehmen in einer Aussendung beschrieb. Daher wolle man sich auf den Lightyear 2 konzentrieren, der ein größeres Marktsegment ansprechen soll.
Der Fünfsitzer wurde bereits 2021 angekündigt und soll ebenfalls mit Solarpaneelen ausgestattet sein. Während man damals noch einen Preis von 30.000 Euro angestrebt hat, gibt man heute einen Preis um die 40.000 Euro an. Dafür erhält man eine Reichweite von 800 Kilometern und 50 Prozent weniger Emissionen als bei herkömmlichen E-Autos.
Lange Warteliste für den Lightyear 2
Die Nachfrage nach dem Wagen ist da, bereits jetzt haben sich 40.000 Menschen auf die Warteliste für einen Lightyear 2 eintragen lassen. Dazu kommen 20.000 Vorbestellungen von Fuhrparkunternehmen. "Wir hoffen, in den kommenden Wochen einige wichtige Investitionen tätigen zu können, um auf Lightyear 2 aufzurüsten - ein erschwingliches Solarelektrofahrzeug, das einem breiteren Publikum zur Verfügung steht", gibt Co-Gründer Lex Hoefsloot in einer Aussendung an.
Wie viele Exemplare des Lightyear 0 schlussendlich gebaut wurden, ist nicht bekannt. Das Unternehmen selbst hat vor dem Baustart angegeben, die Produktion auf 964 Stück zu begrenzen, wobei zu Beginn ein Auto pro Woche gebaut werden soll. Der Output hätte bis Ende 2023 auf 5 Autos pro Woche gesteigert werden sollen.