Netflix startet Streaming mit Werbung: Das kann das Werbe-Abo
Netflix bietet seine neue Version mit Werbeanzeigen günstiger als das bisherige Basis-Abo an. Es soll 4,99 Euro kosten und ab 3. November in 12 Ländern verfügbar sein. Neben den USA sind das unter anderem Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Österreich ist nicht darunter. In weiteren Ländern solle das Werbe-Abo im Laufe der Zeit auf den Markt kommen, teilte der Streamingdienst am Donnerstag mit.
Und so sieht das Werbe-Abo im Detail aus:
- Die Werbespots sollen 15 oder 30 Sekunden lang sein und während der Serien und Filme oder davor laufen.
- Nutzer*innen müssten sich durchschnittlich auf vier bis fünf Minuten Werbung pro Stunde einstellen.
- Die Bildqualität gibt der Anbieter mit 720p/HD an, genauso hoch wie beim Basis-Tarif für knapp 8 Euro, der ebenfalls auf HD nachgerüstet wird.
- Beim Werbeabo gibt es auch keine Download-Funktion.
- Aus Lizenzgründen werden auch zahlreiche Filme und Serien in der werbefinanzierten Version nicht verfügbar sein. Die Rede ist von bis zu 10 Prozent des Katalogs.
Das Abo könne jederzeit geändert oder gekündigt werden. Auf die bisherigen Abos habe das neue Modell keine Auswirkungen. „Das Basis-Abo mit Werbung ergänzt unsere bestehenden werbefreien Basis-, Standard- und Premium-Abostufen", heißt es in der Aussendung.
Bisher gibt es bei Netflix keine Werbespots.
- Der bisherige werbefreie Basistarif kostet 7,99 Euro pro Monat.
- Für den Standardtarif, der auf 2 Geräten gleichzeitig genutzt werden kann, sind monatlich 12,99 Euro fällig.
- Das Premium-Abo, das auf bis zu 4 Geräten gleichzeitig in Ultra-HD genutzt werden kann, kostet 17,99 Euro.
Wachsende Konkurrenz
Netflix, das jahrelang eisern am Abo-Modell ohne Werbung festhielt, kündigte sich die Kehrtwende bereits vor Monaten an. Die Streamingdienste reagieren mit den Werbe-Versionen auf die wachsende Konkurrenz. Amazon etwa ist in ausgewählten Ländern mit Freevee am Start. Filme und Serien werden dort ohne zusätzliche Kosten, aber mit Werbeunterbrechungen gezeigt.
Disney wählte für die anstehenden Version seines Streamingdienstes Disney+ mit Werbung ein aggressiveres Preismodell. Für den bisherigen Preis des günstigsten Tarifs ohne Werbung soll es nach bisherigen Ankündigungen nur die Version mit Anzeigen geben. Wer Disney+ weiter ohne Werbung sehen will, soll nach dem Start der Anzeigen-Version im Dezember mehr bezahlen .
Disney hatte zur Jahresmitte Netflix bei der Gesamtzahl der Streaming-Abos eingeholt. Allerdings profitiert der Unterhaltungskonzern bei der Rechnung auch von Bündelangeboten aus seinen drei Streaming-Diensten Disney+, Hulu und ESPN, bei denen jedes Abo einzeln gezählt wird.