Der Streaminganbieter möchte das Passwort-Sharing unterbinden und testet daher eine neue Abo-Option.

Erste Tests für eine neue Abo-Option beginnen ab sofort in einigen Ländern Südamerikas.

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Netflix will mehr Geld, wenn man an 2 verschiedenen Orten schaut

Lange kümmerte es Netflix kaum, dass seine Nutzer*innen ihre Zugänge zu der Streaming-Plattform mit anderen teilten. Seit einigen Jahren geht der Anbieter aber gegen das sogenannte Passwort-Sharing vor.

Wie das Unternehmen nun in einer Aussendung mitteilte, gibt es in ausgewählten Ländern ab sofort eine „Add a Home“-Option. User*innen aus Argentinien, der Dominikanischen Republik, Guatemala, El Salvador und Honduras zahlen also einen Aufpreis, wenn sie an verschiedenen Orten Netflix nutzen.

Aufpreis für weitere Haushalte

Ein weiterer Haushalt kostet, so heißt es auf Netflix‘ Webseite, 2,99 US-Dollar (rund 2,90 Euro) im Monat. Mit nur wenigen Klicks sollen bestehende Kund*innen so legal an mehreren Orten streamen können. Wie viele Adressen hinzugefügt werden können, ist von dem jeweiligen Abonnement abhängig: Mit dem Standard-Modell können 2, mit dem Premium-Modell 3 weitere Haushalte gekauft werden.

Netflix identifiziert die Haushalte laut eigenen Angaben via „IP-Adressen, Geräte-IDs sowie Kontenbewegungen“. Innerhalb eines Haushaltes kann auf mehreren Geräten gestreamt werden. Wer mit dem Tablet oder Laptop reist, kann weiterhin Netflix nutzen, aber nur bedingt: Die Verwendung außerhalb des angegebenen Wohnortes ist bis zu 2 Wochen ohne Aufpreis möglich – allerdings nur einmal pro Jahr und das Konto darf an diesem bestimmten Ort noch nicht verwendet worden sein.

Unmut bei Kundschaft

Chengyi Long, Netflix' Direktor für Produktinnovation begrüßt den Schritt: "Es ist großartig, dass unsere Mitglieder Netflix-Filme und Fernsehsendungen so sehr lieben, dass sie sie mit anderen teilen wollen“, schreibt in der Aussendung. „Aber das heute weit verbreitete Account-Sharing zwischen Haushalten untergräbt unsere langfristige Fähigkeit, in unseren Service zu investieren und ihn zu verbessern."

Bei vielen Kund*innen in Lateinamerika stießen erste Passwort-Sharing-Restriktionen auf Unverständnis. So waren Berichten von Rest of the World zufolge, viele User*innen von Netflix‘ Definition eines Haushalts verwirrt. Auch die Werbeeinschaltungen, die Netflix noch dieses Jahr auf seiner Seite zeigen will, sorgen für Unmut. Netflix verlor in den vergangenen Monaten viel Kundschaft. Ob dieser Negativtrend aufgrund der jüngsten Entscheidungen des Streaminganbieters anhält, bleibt abzuwarten.

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