Sind kostenlose VPN-Dienste sicher?
VPN-Services (Virtual Private Network) sollen Nutzungsdaten und Standortinformationen verschleiern, vor Passwort-Dieben schützen und öffentliche WLAN-Netzwerke sicherer machen. Kurz gesagt: Wer einen VPN-Dienst nutzt, will damit sein digitales Leben absichern. Wenn also ein VPN-Service seine Dienste kostenlos anbietet, sollte man sich fragen: Was hat der VPN-Anbieter davon? Warum können diese Services ihre Dienste kostenlos anbieten?
Eines ist klar: Irgendwie müssen diese Anbieter ihre Kosten decken und Geld verdienen. Und da sie sich nicht auf monatliche Gebühren stützen können, müssen sie andere Wege finden. Wie man sich vorstellen kann, funktioniert das zu Lasten der Nutzer.
Kostenlose VPN-Dienste verkaufen Nutzerdaten
Eigentlich sollen VPN-Services ihre Nutzer schützen. Doch bei kostenlosen VPN-Diensten ist meist genau das Gegenteil der Fall: Sie nutzen das Vertrauen ihrer Nutzer aus und haben einen "inakzeptablen Umgang mit Datenschutz und Privatsphäre." Zudem wurde festgestellt, dass sie "unsicher sind" und "ernsthafte Lücken in den Privatsphäre-Einstellungen" aufweisen.
Zahlreiche Studien und Untersuchungen bestätigen, dass die allermeisten dieser Services die Aktivitäten der Nutzer detailreich aufzeichnen und diese Daten weitergeben und weiterverkaufen. Sie machen also genau das, wovor man sich mit einem VPN-Dienst eigentlich schützen will.
Werbung, Malware und langsame Verbindungen
Um zusätzlich an Geld zu kommen, sind viele der kostenlosen VPN-Dienste werbefinanziert. Schaltet man den VPN ein, wird einem beispielsweise Werbung angezeigt.
Hier zeigen zahlreiche Studien, dass sich hinter den angezeigten Werbebannern häufig Malware versteckt. Klickt man - unabsichtlich - auf eine dieser Werbungen, besteht die Gefahr, sich schadhafte Software einzufangen.
Ein weiterer Nachteil von kostenlosen VPN-Diensten ist die niedrige Verbindungsgeschwindigkeit und das stark begrenzte Datenlimit. Die User Experience mit einem dieser Dienste leidet also stark unter den Einschränkungen.
VPN-Dienste nutzen deine Internetverbindung
Einige der Gratis-VPN-Dienste gehen sogar soweit, dass sie die Internetverbindung sowie die Rechenleistung der Geräte ihrer Nutzer verwenden, um sie anderen Nutzern anbieten zu können. Diese Praxis macht die entsprechenden VPN-Dienste zu einem perfekt geeignetem Werkzeug für Cyberkriminelle.
Auf diese Weise wird Kriminellen unter anderem ermöglicht, die Devices der VPN-Nutzer für ein Bot-Netz zu verwenden. Ebenso können dadurch das Gerät und die Internetverbindung von nichtsahnenden Nutzern für kriminelle Machenschaften verwendet werden.
Fazit
Finger weg von kostenlosen VPN-Diensten! Diese Services führen den Sinn von VPN-Diensten ad absurdum, weil sie meist genau das Gegenteil von dem machen, was sich die Nutzer erwarten: Nutzungsdaten verkaufen, Geräte unsicher machen und Nutzer Risiken aussetzen.
Will man einen VPN-Dienst nutzen, um die Privatsphäre zu schützen oder um seine digitalen Spuren nicht der Werbeindustrie zur Verfügung zu stellen, kommt um einen kostenpflichtigen VPN-Service nicht herum.
Aber auch hier ist es ratsam, sich genau zu erkundigen, bevor man einen solchen Dienst installiert und nutzt. Von mehreren Seiten werden etwa NordVPN, ExpressVPN, CyberGhost und PrivateVPN empfohlen.