So macht man bessere Fotos mit Huaweis P20 Pro
Smartphones haben herkömmliche Kompaktkameras nahezu vollständig ersetzt. Während 2010 noch mehr als 121,5 Millionen Digitalkameras verkauft wurden, sank diese Zahl seitdem rapide ab. 2017 waren es nur mehr 25 Millionen. Immer mehr Menschen denken sich: Wozu Geld in ein zusätzliches Gerät investieren, wenn das Smartphone in meiner Hosentasche ebenso gute Fotos machen kann? Doch obwohl Smartphones rasante Fortschritte machen und dank Machine Learning und cleverer Hardware-Lösungen den Qualitätsunterschied zu professionellen Kameras verringern, gilt eine Regel nach wie vor: Eine gute Kamera allein garantiert noch keine guten Fotos.
Auch das Huawei P20 Pro, dessen Kamera im Branchenbenchmark DxOMark mit 109 Punkten einen neuen Bestwert erzielte, kann bei richtiger Bedienung noch bessere Fotos abliefern. Dazu muss man sich an einige Grundregeln der Fotografie halten, aber auch die Funktionen der drei Leica-Kameras richtig ausnutzen.
Auflösung ausreizen
Die meisten Kamera-Apps nehmen Bilder mit einer geringeren Auflösung auf, als es der Sensor ermöglichen würde. Die Gründe dafür sind vielseitig: manche Hersteller setzen auf Software-Bildstabilisierung, wodurch ein Teil der Bildinformationen verloren gehen, andere wollen hingegen eine Vorschau im Vollbild ermöglichen und erzwingen daher eine 16:9-Aufnahme - obwohl der Sensor im 4:3-Format aufnimmt. Hier empfiehlt es sich meist, die höhere Auflösung zu wählen.
Auch beim Huawei P20 Pro ist die Standardeinstellung mit zehn Megapixel relativ niedrig gewählt. Der Hauptsensor unterstützt bis zu 40 Megapixel. Wird die höhere Auflösung gewählt, muss auf die Zoom-Funktion verzichtet werden, sowohl optisch als auch digital. Das lässt sich jedoch gut verschmerzen in Anbetracht der gewonnenen Details in der Aufnahme.
Auf die Komposition achten
Wer ein Foto interessant gestalten will, kann dabei auf verschiedene Regeln zurückgreifen. Bei der Drittel-Regel wird das Bild beispielsweise in neun gleich große Rechtecke zerteilt und das fokussierte Motiv an einer der Linien oder Schnittpunkte platziert. So soll die Aufnahme interessanter wirken und im besten Fall mehr Tiefe bekommen.
Die meisten Kamera-Apps unterstützen durch das Einblenden vorgefertigter Raster die Anwendung dieser Regeln. So kann einfach ein neunteiliges Raster, ein Phi-Raster oder die für den goldenen Schnitt erforderliche Fibonacci-Spirale eingeblendet werden. Obwohl sie für viele Einsteiger lästig erscheinen mögen, helfen die Raster - richtig angewendet - dabei, interessante Aufnahmen zu machen. Einfach mal selbst ausprobieren und das Motiv nicht genau in der Mitte platzieren. Außerdem lässt sich mit den Hilfslinien gut das Problem eines schiefen Horizonts vermeiden.
Weg mit den Stützrädern
Um für das perfekte Bild zu sorgen, entwickeln viele Hersteller Software-Features, die im Alltag helfen sollen. Ein in Asien beliebtes Feature ist beispielsweise der Beauty-Modus, der Gesichter erkennt und diese in Echtzeit schönt. Das Ergebnis ist jedoch meist eher erschreckend und wenig vorteilhaft, insbesondere für Angehörige von Minderheiten. Der Grund ist simpel: Die Hersteller orientieren sich oftmals an den Schönheitsidealen im eigenen Land (beispielsweise helle Haut, große Augen und ein besonders schlankes Gesicht) und verwandeln den Nutzer so unfreiwillig in einen Cartoon-Charakter.
Auch Huaweis “Master AI” schlägt hin und wieder ähnlich über die Stränge. Dank des integrierten KI-Chips des P20 Pro sollen Szenen intelligent erkannt werden - beispielsweise ob ein Hund oder Essen aufgenommen wird - und die Einstellungen daran angepasst werden. Im Alltag funktionierte das meist recht gut, doch man sollte in der Vorschau stets darauf achten, ob es der Algorithmus nicht etwas übertreibt. In der Kamera-App kann die von der KI gewählte Szene glücklicherweise rasch über das kleine “X” wieder entfernt werden.
Nutze die Stärken der zweiten (und dritten) Kamera
Viele Smartphones verfügen mittlerweile über Dual-Kameras, das Huawei P20 Pro weltweit erstmals sogar über ein Triple-Kamera-System. Dieses wurde in Zusammenarbeit mit den Fotografie-Experten des deutschen Herstellers Leica entwickelt. Derartige Systeme setzen auf eine Kombination verschiedener Linsen, um optischen Zoom sowie ein künstliches Bokeh zu erzeugen. Üblicherweise wird der Tiefenschärfe-Effekt durch die Wahl einer kleinen Blendenzahl erzeugt, doch Smartphone-Linsen setzen auf eine fixe Blende. Daher muss die Tiefenschärfe künstlich erzeugt werden. Das gelingt den meisten Smartphones mittlerweile sehr gut. Beim Huawei P20 Pro kann im “Blende”-Modus fast nahtlos von f/0.95 bis f/16 variiert werden. So werden insbesondere Nahaufnahmen gut in Szene gesetzt.
Noch besser wird das virtuelle Bokeh bei Porträt-Aufnahmen genutzt. Dort werden die von der zweiten Kamera gesammelten Tiefeninformationen nicht nur für den unscharfen Hintergrund genutzt, sondern auch, um künstliche Beleuchtungseffekte zu erzeugen. Das P20 Pro kann so beispielsweise deutlich weicheres Licht zeichnen als es die Umgebung zulassen würde.
Keine Angst vor dem Pro-Modus
Nahezu jede moderne Smartphone-Kamera bietet einen Pro-Modus, in dem manuell die wichtigsten Einstellungen, wie Lichtempfindlichkeit, Belichtungsdauer, Weißabgleich sowie Belichtungsmessung, angepasst werden können. Einsteiger mag die Auswahl überfordern, mit etwas Übung kann man hier aber viele wichtige Grundlagen der Fotografie erlernen und üben.
Da die Smartphone-Kamera meist über eine fixe Blendenöffnung verfügt, sind die Lichtempfindlichkeit (ISO-Wert) und die Belichtungsdauer die wichtigsten Stellräder. Hierbei kommt es auf das gewünschte Ergebnis und die Bedingungen an. Je länger belichtet wird, desto mehr Licht wird eingefangen. Das erhöht aber auch die Empfindlichkeit für Wackler und Bewegungen im Motiv, wodurch Unschärfe entstehen kann. Eine hohe Lichtempfindlichkeit reduziert die erforderliche Belichtungsdauer, erhöht aber auch das sogenannte Bildrauschen, wodurch Details verloren gehen und Aufnahmen grobkörnig werden. Auch wenn das Zusammenspiel zu Anfang kompliziert erscheinen mag, man bekommt rasch ein Gefühl für die richtigen Einstellungen.
Ein weiterer wichtiger Vorteil: Viele Hersteller, unter anderem Huawei und Samsung, erlauben im Pro-Modus das Speichern von Fotos im RAW-Format. Die “digitalen Negative” sehen meist deutlich anders aus, als man es gewohnt ist, da hier das Post-Processing durch die Kamera-Software fehlt. Zudem entfällt die Komprimierung, durch die oftmals Bildinformationen verloren gehen. Die Aufnahme entspricht genau dem, was der Sensor aufgezeichnet hat. Fotografen schätzen dieses Format, um ein möglichst unverfälschtes Bild als Basis für manuelle Bearbeitung zu haben. Obwohl man zur Bearbeitung auf ein professionelles Programm, wie Adobes , zurückgreifen sollte, gibt es für rasche Bearbeitung von RAW-Dateien auch Smartphone-Apps. Die wohl beliebteste Lösung ist Googles kostenlose App Snapseed, aber auch VSCO und Adobe Lightroom sind beliebte und kostenlose Lösungen.
Auf Blitz und Digitalzoom verzichten
Obwohl manche Smartphones mittlerweile mit LED-Blitzen ausgestattet sind, die sich an die Farbtemperatur des Motivs anpassen, übertreiben es viele Modelle dennoch. Daher empfiehlt es sich meist, den Blitz auszuschalten, auch wenn es der Automatikmodus der Kamera-App gerne anders hätte.
Auch auf den Digitalzoom sollte man möglichst verzichten. Denn dieser macht nichts anderes, als nur einen Bildausschnitt der tatsächlichen Aufnahme abzuspeichern - das Ergebnis ist ein Bild mit geringerer Auflösung. Bislang bieten nur wenige Smartphones, wie das P20 Pro, einen echten optischen Zoom, der verlustfreies Vergrößern von Bildausschnitten ermöglicht. Lieber, falls es möglich ist, ein paar Schritte näher an das Motiv heranrücken und den guten alten “Fußzoom” nutzen.
Hin und wieder kann der Blitz aber durchaus praktisch sein - vor allem dann, wenn man es nicht erwartet. Im Sommer kann der Blitz bei starkem Gegenlicht durchaus hilfreich sein, um den Kontrast auszugleichen. Um den Smartphone-Blitz zum Aufhellen zu nutzen, muss man aber auch Glück haben, da sich bei nahezu allen Modellen die Blitzleistung nicht anpassen kann. Mit Tricks, beispielsweise halbtransparentem Wachspapier oder Klebeband, kann die Helligkeit des Blitzes manuell reduziert werden.
Linse sauber halten
Es mag banal klingen, doch das regelmäßige Reinigen der Linse trägt deutlich zur Qualität der Aufnahmen bei. Insbesondere dem Autofokus wird so die Aufgabe deutlich erleichtert. Obwohl die meisten Linsen durch spezielles Glas vor Kratzern geschützt werden, sollte man zum Reinigen ein Mikrofasertuch verwenden.
Da sich insbesondere in den Rändern gerne Staub sammelt, hilft es, das Tuch zu falten und schwierig erreichbare Stellen mit der Kante zu reinigen.
Stativ für unterwegs
Obwohl viele moderne Smartphones, auch das P20 Pro, über einen optischen Bildstabilisator verfügen, profitieren Aufnahmen besonders stark von Ruhe. Die einfachste Methode: Das Smartphone fest mit zwei Händen im Querformat halten. So wird die Wahrscheinlichkeit auf Wackler erheblich reduziert. Eine deutlich bessere Lösung, vor allem für Langzeitbelichtungen, stellt ein günstiges Stativ für unterwegs dar. Huawei selbst verkauft mit dem AF14 (rund 10 Euro) einen günstigen Selfie-Stick, der sich dank ausklappbarer Füße im Griff als Stativ nutzen lässt.
Viele andere Hersteller bieten ähnliche Produkte an, beispielsweise der etwas teurere Joby Gorillapod 1K (rund 35 Euro). Dank flexibler Füße lässt sich das Stativ an ungewöhnlichen Orten, beispielsweise einem Ast oder einer Stange, fixieren. Wer häufig Videos aufnimmt, kann in einen Gimbal, wie das DJI Osmo Mobile 2 (rund 150 Euro), investieren. Diese gleicht auch gröbere Wackler problemlos aus und sorgt so für sanfte Videoaufnahmen.
Der Artikel ist im Rahmen einer Kooperation zwischen Huawei und futurezone.at entstanden. Die redaktionelle Hoheit liegt bei der futurezone.