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Support-Ende: So nutzt du Windows 10 weiterhin sicher

Windows 10 ist in Österreich immer noch eines der am weitesten verbreiteten Betriebssysteme. Und das, obwohl Microsoft seit Monaten mit sämtlichen Mitteln versucht, Nutzerinnen und Nutzer zum Umstieg auf das neuere Windows 11 zu bringen. 

Eingeführt im Juli 2015, erhielt Windows 10 im Oktober 2022 zum letzten Mal neue Funktionen. Wenig später kündigte Microsoft an, nur noch bis 14. Oktober dieses Jahres Sicherheitsupdates anzubieten.

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Upgrade auf Windows 11 nicht für alle möglich

Das Problem: Nicht für alle Nutzerinnen und Nutzer ist ein Upgrade auf Windows 11 problemlos möglich. Denn dafür ist z.B. ein sogenanntes Trusted-Platform-Module (TPM) nötig, das vor allem in älteren Geräten fehlt. 

Für Geschäftskunden kündigte Microsoft „Extended Security Updates“ (ESU) an, über die diese ein weiteres Jahr an Sicherheitsaktualisierungen kaufen könnten. Private Nutzerinnen und Nutzer hätten das Service zunächst ebenfalls gegen Gebühr oder im Tausch gegen Microsoft-Treuepunkte beziehen können. Unternimmt man nichts, würde der eigene PC – sofern er mit dem Internet verbunden ist – zum Stichtag im Oktober anfällig für Schadsoftware.

Druck von Verbraucherschutzgruppen

Das Vorgehen des Tech-Konzerns stieß auf breite Kritik. Denn die Einstellung regulärer Updates würde auf einen Schlag für Tonnen an Elektroschrott sorgen, weil eigentlich noch funktionstüchtige Geräte ausgemustert würden.

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Auf Druck europäischer Verbraucherschutzgruppen lenkte Microsoft schließlich ein. Das ESU-Programm ist nun für Privatleute im Europäischen Wirtschaftsraum kostenfrei erhältlich.

Dieser bildschirmfüllende Hinweis dürfte vielen Nutzerinnen und Nutzern von Windows 10 bekannt sein.

Wie finde ich heraus, ob mein PC kompatibel mit Windows 11 ist?

Wahrscheinlich haben PC-Nutzerinnen und Nutzer mittlerweile dutzende Aufforderungen gesehen, doch auf Windows 11 upzudaten – oder sich stattdessen ein neues Gerät zu kaufen, wenn das eigene nicht die nötigen Voraussetzungen bietet. Wer sich dennoch unsicher ist, kann auf die sogenannte „PC-Integritätsprüfung“ zurückgreifen. Diese kann man über die Suche auf der Taskleiste aufrufen. 

Mit der "PC-Integritätsprüfung" findet man heraus, ob das eigene Gerät Windows-11-kompatibel ist.

Kein Windows 11 auf diesem PC.

Das Programm gibt gegebenenfalls Auskunft darüber, welche Komponenten des Computers nicht für Windows 11 reichen. Scheitert es etwa am Arbeitsspeicher oder der Speicherkapazität, wäre es theoretisch möglich, diese im eigenen PC auszutauschen. Dadurch könnte man die Lebensdauer des Geräts verlängern und es mit dem neuesten Windows-Betriebssystem weiternutzen.

Mein PC ist nicht für Windows 11 geeignet. Wie kann ich Windows 10 weiter sicher nutzen?

Um weiterhin Sicherheitsupdates für das Betriebssystem zu bekommen, muss man sich aktiv für das „Extended Security Updates“-Programm registrieren. Eine Voraussetzung dafür ist, dass man die Home, Professional, Pro Education oder Workstations Edition des Betriebssystems nutzt. Welche Windows-Version auf dem eigenen Gerät installiert ist, findet man in den Einstellungen unter „Info“ heraus.

Die zweite Voraussetzung für eine kostenlose Registrierung: Man muss sich mit einem Microsoft-Account auf dem PC anmelden. Mit einem lokalen Nutzerkonto geht das nicht. Der Account bracht zudem Administratorrechte.

Wie komme ich zu den Extended Security Updates?

Unter „Windows Update“ in den Einstellungen muss man als Nächstes sichergehen, dass die Version 22H2 von Windows 10 – das ist die neueste – installiert ist. Gegebenenfalls kann man sein System durch einen Klick auf „Nach Updates suchen“ und danach „Herunterladen und installieren“ auf den neuesten Stand bringen.

Darunter sollte dann ein Link zu finden sein, über den man sich für das ESU-Programm registrieren und dadurch weitere Sicherheitsupdates aktivieren kann. Es ist möglich, dass vorerst nur ein Hinweis auf die baldige Verfügbarkeit des Programms zu lesen ist. Spätestens zum 14. Oktober sollte man nochmal unter „Windows Update“ nachschauen und die Registrierung durchführen.

Auf diesem Gerät ist die Registrierung noch nicht verfügbar.

Problem verschoben

Laut Microsoft liefert das ESU-Programm ein ganzes Jahr lang monatlich sicherheitsrelevante Aktualisierungen. Damit diese auch installiert werden können, müsse man sich mindestens alle 60 Tage mit dem Microsoft-Konto authentifizieren

Sollte Microsoft seine Haltung nicht nochmal ändern, stehen Nutzerinnen und Nutzer von Windows 10 im Oktober 2026 wieder vor demselben Problem: keine sicherheitsrelevanten Updates mehr. 

Eine Möglichkeit wäre dann wieder, einen neuen PC zu kaufen, der mit Windows 11 kompatibel ist. Alternativ kann man zu diesem Zeitpunkt – oder auch schon jetzt – auf ein anderes, kostenloses Betriebssystem umsteigen. In dem Fall bieten sich etwa Linux Mint, Ubuntu oder ChromeOS Flex an.

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Jana Wiese

interessiert sich besonders für die gesellschaftlichen Auswirkungen von Technologie und Wissenschaft. Mag das offene Web, Podcasts und Kuchen, (food-)bloggt seit 2009.

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