Science

Überraschende Methode könnte Akkulaufzeit vom Handy um 50 Prozent erhöhen

Dieses Mal ist nicht die Rede von einem Wunderakku oder einem Durchbruch in der Batterietechnologie. Eine gänzlich andere Herangehensweise könnte dafür sorgen, dass am Ende eines Tages um 50 Prozent mehr Restakku auf einem Smartphone verbleibt.

Bei dieser Methode geht es um die Art und Weise, wie ein Mobilfunknetz im urbanen Raum organisiert ist. Aktuell wird ein solches Netz hauptsächlich von großen Funkzellen getragen, die eine hohe Reichweite haben.

Würde man von dieser Gestaltung abrücken und auf eine größere Anzahl von wesentlich kleineren Funkzellen setzen, könnten damit riesige Energiemengen eingespart werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der University of California in San Diego.

➤ Mehr lesen: Mit diesen 12 Tipps spart ihr Akku beim iPhone

Bessere Abdeckung, weniger Energieverbrauch

Eine Verdichtung der 5G-Zellen könnte auf Seiten der Mobilfunkbetreiber eine Energieeinsparung um den Faktor 3 ermöglichen. Auf Seiten der Smartphones würde sich im städtischen Bereich die Akkulaufzeit um 50 Prozent erhöhen, so die Studienautor*innen.

Je größer der Radius ist, den Funktürme abdecken müssen, desto höher ist der Stromverbrauch. Ähnlich sieht es bei den Handys aus: Wenn sie die Datenpakete über eine relativ kurze Distanz übertragen müssen, kommt dies der Akkulaufzeit zugute. Ein feinmaschigeres Netz an 5G-Knotenpunkten würde außerdem zu einer deutlich besseren Netzabdeckung führen.

Ein weiterer Vorteil einer solchen Verdichtung wäre, dass die 5G-Zellen bereits in einer geringeren Höhe von ungefähr 15 Metern effizient funktionieren würden. Das könnte eine deutlich flexiblere Installation der Antennen ermöglichen - etwa auf Straßenlaternen oder anderer bereits vorhandener Infrastruktur.

➤ Mehr lesen: 10 Tipps, wie der Akku des Android-Smartphones länger hält

Mit 4G nicht möglich

Mit einem 4G-Mobilfunknetz hätte ein solches "Small-cell Network" nicht funktioniert, heißt es in der Studie. Erst durch die 5G-Technologie sei ein relativ nahtloser Wechsel von Funkzelle zu Funkzelle möglich.

In einem 4G-Netz hat ein Wechseln zwischen 2 Sendern eine spürbare Verzögerung zur Folge. Daher machen bei 4G die größeren Funkzellen mit einer breitflächigeren Abdeckung tatsächlich mehr Sinn.

So lange also die Mobilfunknetze noch nicht vollständig und komplett auf 5G Standalone (SA) umgestiegen sind, bringt ein feinmaschigeres Netz nur bedingt die erwünschten Erfolge. In vielen Netzen kommt nämlich noch immer 4G beziehungsweise 5G Non-Standalone (NSA) zum Einsatz.

Beim Non-Standalone-5G wird zwischen Smartphone und Funkzelle zunächst eine Verbindung über das 4G-Netz aufgebaut und angefragt, ob 5G verfügbar ist. Erst dann wird gegebenenfalls in das 5G-Netz gewechselt.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!