Science

Armband erlaubt Bewegung von Mauszeiger mit Kraft der Gedanken

Das New Yorker Start-up Ctrl-labs hat kürzlich 28 Millionen US-Dollar frisches Kapital bekommen, darunter von GV, dem Venture-Kapital-Arm der Google-Mutter Alphabet. Auf der Liste früherer Geldgeber stehen unter anderem Amazon, Paul Allen und Peter Thiel. Das große Interesse ist darauf zurückzuführen, dass Ctrl auch ein großes Versprechen macht. Das junge Unternehmen will die Gedankensteuerung als Eingabemethode massentauglich machen, wie venturebeat berichtet.

Durch ein Armband sollen Nutzer in Zukunft Kraft ihrer Gedanken einen Mauszeiger bewegen oder andere Befehle an Computer schicken können. Die beiden Gründer von Ctrl haben es nach drei Jahren Forschung tatsächlich geschafft, einen Prototypen fertigzustellen. Der besteht aus mehreren Leiterplatten, die mit Goldkontakten verbunden sind, die auf der Haut aufliegen sollen.

Der Prototyp ist mit einem Kabel an einen Raspberry Pi angeschlossen, der drahtlos mit einem PC verbunden ist, auf dem die Software von Ctrl-labs läuft. Das Armband soll ein Eingabewerkzeug sein, ähnlich wie eine Maus oder eine Tastatur. Statt die Finger zu nutzen, werden die gewünschten Eingaben aber durch Elektromyografie aus den Nervensignalen ausgelesen. Das funktioniert, indem die Impulse, die vom Gehirn an die Hand geschickt werden, gemessen werden.

16 Elektroden lesen die Signale aus. Die Software von Ctrl-Labs lernt dann, welche Signale was für Wünschen des Trägers entsprechen. Die Algorithmen von Ctrl-Labs sollen dabei weit erfolgreicher sein, als jene, mit denen das Start-up Thalamic Labs 2013 ein ähnliches Produkt zu vermarkten versuchte. Tatsächliche Bewegungen der Finger oder der Hand sind nicht nötig, damit das Armband reagiert. Die Elektroden sollen so empfindlich sein, dass schon das Feuern eines einzigen Neurons erkannt wird. Es reicht, an eine Bewegung zu denken, um einen Input zu kreieren.

In Tests Demoapplikationen können Nutzer bereits einen Mauszeiger oder eine virtuelle Hand mit dem Armband kontrollieren. Im Falle der Mauszeigersteuerung lernt der Algorithmus dabei die Eigenheiten des aktuellen Nutzers und nach wenigen Sekunden ist die Steuerung nur dadurch möglich, dass man daran denkt, den Zeiger zu bewegen, schreibt venturebeat, das das Gerät testen durfte.

Ende des Jahres soll bereits ein Developer-Kit verschickt werden. Das Design wird derzeit noch erarbeitet. Das fertige Modell für Endkunden soll dann kein Kabel mehr benötigen. Als mögliche Einsatzfelder sieht Ctrl vor allem Videospiele in der virtuellen Realität. Ein virtuelles Keyboard für Smartphones oder Smartwatches wäre ebenfalls leicht umsetzbar.

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