Autonome Drohnen lernen, winzige Meteoriten aufzuspüren
Jedes Jahr schaffen es schätzungsweise 500 Meteoriten, den Eintritt in die Erdatmosphäre zu überstehen und auf die Planetenoberfläche zu fallen. Von diesen Meteoriten wird aber nur ein winziger Bruchteil (2 Prozent) gefunden. Die meisten stürzen ins Meer. Andere landen in schwer zugänglichen Gebieten oder sind schlicht zu klein, um entdeckt zu werden. Ein Team von US-Planetolog*innen entwickelt nun ein Werkzeug, das diese Einschläge aufspüren soll.
Machine Learning und Bildanalyse
Das Team rund um Robert Citron von der University of California bringt Drohnen bei, selbstständig bestimmte Gebiete zu scannen und dabei kleinste Meteoriten zu entdecken. Wie Universe Today berichtet, haben die Forscher*innen nun einen Forschungsbericht dazu im Fachmagazin Meteoritics & Planetary Science veröffentlicht.
Darin beschreiben sie, wie sie Machine-Learning-Algorithmen eingesetzt haben, um ihrer Software beizubringen, Fotos von Streufeldern zu analysieren und darauf Spuren von Meteoriten zu entdecken. Da für diesen Plan nicht genügend echte Aufnahmen als Lernmaterial zur Verfügung standen, haben die Forscher selbst Meteoriten ausgestreut und diese aus der Luft fotografiert.
Testeinsatz geglückt
Die Entwicklung der Software scheint gut vorangeschritten zu sein. In einem ausgetrockneten Flussbett in Nevada wurden Tests durchgeführt, bei dem ebenfalls zuvor Meteoriten platziert wurden. Die Drohnen produzierten auf ihrem Testflug zwar einige falsche Positive, aber die zuvor ausgesetzten Meteoriten wurden allesamt korrekt identifiziert.
Einschläge besser voraussagen
Die Forscher*innen wollen die selbstentwickelte Technologie künftig einsetzen, um frisch auf die Erde gefallene Meteoriten zu finden. Sie erhoffen sich, dadurch mehr Material sammeln und bessere Einblicke in die Evolution, Pfade und Zusammensetzungen von Asteroiden gewinnen zu können.
Schlussendlich sollen die Erkenntnisse aber auch dazu beitragen, genauere Voraussagen darüber treffen zu können, wie sich erfasste Asteroiden beim Eintritt in die Erdatmosphäre verhalten werden, in welcher Höhe sie auseinanderbrechen und welche Einschlagskraft die Bruchstücke aufweisen werden.