Forscher bauen Mini-Sonne
Die Sonne ist ein riesiger Ball aus Plasma und stellt das Zentrum unseres Sonnensystems dar. Wissenschaftler forschen seit jeher daran, den Stern besser zu verstehen. Die NASA hat sogar die Raumsonde namens "Parker Solar Probe" in die äußere Sonnenatmosphäre, die sogenannte Korona, geschickt, um einen Einblick in das „Leben“ auf der Sonne zu bekommen. Die Sonnensonde war 16,9 Millionen Meilen von der Sonne entfernt. Die ersten Fotos waren faszinierend – futurezone hat berichtet.
Von Helium zu Plasma
Besonders interessant ist jedoch, wie das magnetische Feld der Sonne das gesamte Sonnensystem beeinflusst. Forscher der University of Wisconsin-Madison haben daher eine eigene Mini-Sonne nachgebaut. Diese ist Millionen Mal kleiner als die echte Sonne und hat einen Durchschnitt von drei Metern. Der „Big Red Ball“, wie sie getauft wurde, sieht aus wie ein menschliches Gehirn, das mit unzähligen Kabeln und Stahl vernetzt ist.
Die Forscher pumpen Heliumgas hinein und wandeln es in Plasma um. Ein Magnet im Zentrum erzeugt ein magnetisches Feld. Sobald das Forscherteam elektrischen Strom durchlaufen lässt, ahmt die Maschine nach, wie das Plasma und das magnetische Feld aufeinander einwirken. „Wir wollen insbesondere herausfinden, wie der langsame Solarwind generiert wird und wie es sich auf dem Weg zur Erde entwickelt“, sagt Studienautor Ethan Peterson in einer Aussendung.
Parkerspirale nachgeahmt
Die Forscher konnten die sogenannte Parkerspirale nachahmen. Sie ist nach dem US-amerikanischen Astrophysiker Eugene N. Parker benannt, der in den 1950er Jahren den Sonnenwind als Plasma geladener Teilchen prophezeit hatte. Peterson sagt, dass der Prozess genauso stattfindet wie auf der echten Sonne. Auch konnten sie kleine Ausstöße aus Plasma entdecken, die den Solarwind antreiben. Weitere Experimente sollen den Wissenschaftlern helfen, die Sonne noch besser zu verstehen. Auch NASAs Parker Solar Probe umkreist aktuell wieder die Korona.