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13.000 Satelliten: Erster Raketenstart für Chinas Starlink-Konkurrent

China hat die ersten 10 Satelliten seiner neuen Mega-Konstellation "Guowang" ins All gebracht. Ähnlich wie bei Starlink von SpaceX soll damit ein Internetzugang in entlegenen Regionen möglich werden. 

Eigentlich wollte China bereits vor einem Jahr die ersten Satelliten dafür ins All bringen (futurezone berichtete). Man hatte sich beeilen wollen, zu Starlink aufzuschließen, da das US-Unternehmen bereits Tausende Satelliten im All betreibt. Sowohl Guowang als auch Starlink wollen bis zu 13.000 Satelliten in den niedrigen Erdorbit (LEO) bringen.

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Kaum Informationen über Satelliten-Technik

Genaueres über die Technik hinter dem Netzwerk ist nicht bekannt. Entwickelt wurde sie von der China Academy of Space Technology (CAST) für die staatliche China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC). Das Netzwerk soll Hochgeschwindigkeits-Internet mit niedriger Latenzzeit liefern. Ob etwa wie bei Starlink ein Empfänger am Boden nötig ist, ist noch unklar. 

Verwaltet wird das Guowang-Netzwerk von der staatlichen Firma China SatNet. Über diese ist allerdings kaum etwas bekannt. In einer Analyse von Marc Julienne, dem Direktor des Zentrums für Asian Studies am französischen Institut für internationale Beziehungen, heißt es, die Firma sei für "Design, Bau und Betrieb" der Konstellation zuständig. 

Julienne merkt an, dass die Geheimniskrämerei um das Unternehmen eigentlich "unvereinbar mit den Zielen des Projekts" sei. Eins dieser Ziele ist es, eine Alternative für Starlink für Märkte zu schaffen, auf denen das SpaceX-Netzwerk verboten ist: China und Russland.

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Starlink wird von ukrainischen Soldaten im Krieg eingesetzt

Offen ist auch, ob China das Netzwerk in einem militärischen Kontext nutzen möchte. Starlink wird etwa von ukrainischen Soldaten im Krieg gegen Russland eingesetzt. Auch das US-Militär testet den Einsatz des SpaceX-Netzwerks, schreibt etwa Ars Technica. "Jede Nation, die mit so einem System ausgerüstet ist, wird daher einen Vorteil gegenüber anderen haben", so Julienne. 

China muss Start-Frequenz erhöhen

Um die Konstellation ins All zu bringen, muss China die Frequenz seiner Raketenstarts deutlich erhöhen. Um mit SpaceX konkurrieren zu können, dürfte eine Rakete mit wiederverwendbaren Komponenten nötig sein. 

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Da die Booster der Falcon 9 von SpaceX mehrfach genutzt werden können, wurden 2024 allein für Starlink-Satelliten schon 84 Starts durchgeführt. China hat heuer insgesamt nur 64 Starts durchgeführt und bleibt damit unter dem angestrebten Ziel von 100 zurück. 

China hat bis 2032 Zeit, die Hälfte der geplanten Konstellation ins All zu bringen, also 6.496 Satelliten. Das ist eine Vorschrift der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), bei der die Konstellation 2020 angemeldet wurde. 

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