Corona-Test um einen Dollar verspricht in 10 Minuten Ergebnis
Im Kampf gegen das Coronavirus gibt es mehrere Probleme. Neben Engpässen bei Schutzkleidung und medizinischen Geräten, die zu kreativen Lösungen wie 3D-Druck führen, gehören die aufwändigen und teuren Tests dazu. Sie kosteten bis vor kurzem noch mehrere Hundert Euro. Ein Ergebnis dauert nicht zuletzt durch die Auswertung in überlasteten Laboren meist mehrere Tage.
Daher wird auf der ganzen Welt an neuen Testverfahren gearbeitet, die wesentlich mehr Menschen in kürzerer Zeit abdecken können. Vielversprechende Meldungen diesbezüglich gibt es aber nicht nur in Europa, den USA oder Asien, sondern auch in Afrika. Ein dort entwickelter Test soll mit einem Dollar Produktionskosten extrem günstig sein und bereits nach 10 Minuten ein Ergebnis liefern.
8 Millionen Tests pro Jahr
Das Testverfahren baut auf Technologien auf, die bereits bei Schwangerschaftstests für Zuhause und Malaria-Tests im Einsatz sind. Der Test soll mittels Fingerstich und Mundabstrich erfolgen. Die günstigen Produktionskosten sollen gewährleisten, dass der Test auch in ärmeren Regionen, wie etwa in vielen Teilen Afrikas, großflächig verfügbar sein wird.
Die Tests, die vom Forschungsinstitut "Pasteur de Dakar" in Senegal zusammen mit der britischen Firma Mologic entwickelt werden, sollen über die Gesundheitsbehörde WHO aber auch der ganzen Welt zugute kommen. Erste verfügbare Test-Kits will das Unternehmen im Juni bereitstellen, pro Jahr sollen 8 bis 20 Millionen dieser Schnelltests produziert werden können. Ob der Schnelltest tatsächlich hält, was er verspricht, muss in den kommenden Tagen und Wochen geklärt werden.
Ähnliche Symptome wie Malaria
Während der afrikanische Kontinent bisher vergleichsweise verschont von der Coronakrise blieb, kann sich das schnell ändern. Als problematisch kommt gerade in Afrika hinzu, dass einige der Anfangssymptome durch COVID-19 denen von Malaria ähnlich sind, was die Verfügbarkeit von schnellen, günstigen Tests zur richtigen Einschätzung und Behandlung umso wichtiger macht.
Auch in Österreich, wie in fast allen Ländern der Welt mit Ausnahme von Südkorea, gibt es heftige Diskussionen über die weiterhin niedrige Testrate. Am Montag dürfte es zuletzt zu einem großen Anstieg an gemeldeten Tests gekommen sein, und zwar von Werten zwischen 323 und 885 in der Vorwoche auf knapp 1800, wie eine aus öffentlich verfügbaren Informationen zusammengetragene Tabelle zeigt.