Deshalb existieren die riesigen Stürme auf Jupiter solange
Die NASA-Raumsonde Juno, die 2016 in eine polare Umlaufbahn des Jupiter eingeschwenkt ist, hat auf dem Gasplaneten gigantische Stürme aufgezeichnet. Die treten in geometrische Muster um die Pole des Himmelskörpers auf. Am Nordpol befinden sich acht Stürme um einen zentralen Zyklon, am Südpol sind es sechs Wirbel.
„Wir haben solche Cluster von Zyklonen, die in regelmäßigen Mustern angeordnet sind, noch nie zuvor gesehen“, sagt sagt Studienautor Cheng Li von der University of California Berkeley gegenüber space.com. Jeder Wirbel ist zwischen 4.000 und 7.000 Kilometer weit und besteht seit mindestens vier Jahren, seitdem Juno sie aufzeichnet.
Keine Verschmelzung
Bislang wussten die Forscher nicht, wie diese Cluster so lange stabil bleiben konnten. Laut Li zerstreuen sich Zyklone auf der Erde über Land und kaltem Wasser. Auf dem Jupiter existiere weder Land noch Ozeane. Das führt zu der Frage, warum die Stürme an den Polen nicht zusammentreffen und "verschmelzen", wie es etwa auf Saturn der Fall ist, wo es nur einen Sturm pro Pol gibt.
Um dieser Frage nachzugehen, hat das Team rund um Li ein Computermodell entwickelt und Junos Informationen zu Größe und Geschwindigkeit der Stürme genutzt. Laut den Forschern seien insbesondere antizyklonische Wirbel rund um jeden einzelnen Zyklon für deren Beständigkeit verantwortlich. Das sind "Windringe", die sich in die gegensätzliche Richtung der großen Zyklone drehen und diese voneinander fernhalten.
Entstehung der Zyklone
Wie die Stürme aber überhaupt entstanden sind, ist Gegenstand künftiger Untersuchungen. Vermutet wird, dass sie in der Nähe der Pole entstanden sind, wo sich sich aktuell auch befinden. Wahrscheinlicher sei laut Li jedoch, dass sie an einer anderen Stellen gebildet wurden und sich in Richtung der Pole bewegt haben.